Die neuen Ausbildungsberufe Elektro

IG Metall Jugend

18.06.2003 Mit der Ausbildung in den neuen Elektroberufen jetzt durchstarte

Die IG Metall hat die Industrie und das Handwerk aufgefordert, die Ausbildung in den neuen Elektroberufen nicht auf den Sankt Nimmerleinstag zu vertagen. "Die neuen Ausbildungsregelungen für die Elektroberufe müssen jetzt bundesweit angeboten und umgesetzt werden", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt auf einer Fachtagung des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn. Innovationen dürften nicht vertagt, sondern müssten schnellstens genutzt werden. "Jetzt sind die Betriebe am Zug", sagte Vitt.

Anstatt die Chancen, die mit den neu geordneten Elektroberufen verbunden seien, "mit beiden Händen zu ergreifen", werde in vielen Regionen abgewartet und auf einen späteren Starttermin gesetzt. Die Berufsschulen und teilweise auch die Kammern würden den Betrieben abraten, mit der Ausbildung in diesem Jahr zu beginnen. Damit werde die als Härteklausel vorgesehene Übergangszeit ausgenutzt. "Ich finde es grotesk, wenn in einer Rekordzeit von zehn Monaten neun moderne und qualitativ hochwertige Berufe in Industrie und Handwerk entwickelt werden und jetzt ein Jahr lang nichts passiert, weil die Bedenkenträger vor Ort bremsen, anstatt Gas zu geben", sagte Vitt.

Vitt erinnerte daran, dass das duale System der Berufsausbildung nur deshalb so erfolgreich sei, weil es zu einem gelungenen Zusammenspiel der Arbeitgeber, der Gewerkschaften, der Bundesregierung und des Bundesinstituts für Berufsbildung komme. Alle Beteiligten seien zum Handeln und Konsens verpflichtet. "Um so mehr ärgert es mich, wenn Politiker, Verbandspräsidenten oder Kammerfunktionäre öffentlich dazu aufrufen, dieses Konsens-Prinzip zu unterlaufen oder gar völlig außer Kraft zu setzen", kritisierte der Gewerkschafter. Wenn die Spielregeln des Konsensprinzips aufgekündigt würden, dann verliere das duale System eine wichtige, vielleicht sogar seine wichtigste Arbeitsgrundlage.

Letzte Änderung: 21.03.2013