Bei Alstom Sinneswandel

13.10.2003 Peter Toussaint fordert Kooperation statt Konfrontation

Der Mannheimer IG Metall-Chef und Aufsichtsratsmitglied von Alstom Power, Peter Toussaint, zeigt sich über den Sinneswandel der Alstom-verantwortlichen verärgert.

Im Ringen um eine Lösung der Probleme bei dem örtlichen Kraftwerksbauer schlagen die Vorstände offensichtlich einen Kurs ein, der weder zu akzeptieren noch geeignet sei, den Standort mittel- und langfristig zu sichern, so der Gewerkschafter. Eine Politik nach dem Motto: Willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein, habe zu keiner Zeit Aussicht auf Erfolg, entspreche nicht der sozialen Verantwortung und habe mit intelligenter Unternehmensführung nicht das Geringste zu tun. Selbst bei unterstelltem Druck aus der Pariser Konzernzentrale und schwierigeren Marktverhältnissen könne dieses Vorstandsverhalten nicht hingenommen werden.

Toussaint dazu: "Ich hoffe es handelt sich um einen einmaligen verbalen Ausrutscher der Alstom Power Manager, der umgehend korrigiert wird. Nur so bestehe eine Chance, die drohende Konfrontation abzuwenden und zu kreativen vertretbaren Lösungen zu kommen". Die IG Metall biete einen Tarifvertrag zur 4 Tage/Woche analog VW an, um Arbeitsplätze retten zu helfen. Darüber hinaus sei mehr Kreativität als die bloße Streichung von 700 Stellen und der Schließung des Generatorenbaus gefragt, so der Gewerkschafter!

Die Methode, friss oder stirb, stelle dem Unternehmen ein Zeugnis der besonderen Art aus. Mit den Arbeitnehmervertretern zu verhandeln erfordere auch fair zu handeln. Angestrebte Kompromisse entstünden nicht dadurch, dass einer fordert und der andere alles akzeptiere. Toussaint fordert die Alstomverantwortlichen auf, den Gesprächsfaden mit dem Betriebsrat nicht abreißen zu lassen, kein Diktat in die Welt zu setzen, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen und den ernsthaften Willen zu einem fairen Kompromiss erkennen zu lassen.Das helfe dem Unternehmen, der betroffenen Belegschaft und der von Arbeitsplatzabbau gebeutelten Region. Die Belegschaft, der Betriebsrat und die IG Metall seien auf dieser Basis weiterhin bereit, an einem angemessenen Ausgleich der Interessen mitzuarbeiten!

Letzte Änderung: 21.03.2013