Tarifrunde konfliktreich

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08.01.2004 Huber: Gesamtmetall treibt Tarifrunde in konfliktorische Auseinandersetzung

Der 2. Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, wirft dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall vor, die Tarifrunde in eine "konfliktorische Auseinandersetzung" zu treiben. "Wer Fragen der Arbeitszeitverlängerung in diese Tarifrunde trägt, der will offensichtlich keine konstruktive Lösung", sagte Huber am Mittwoch in Frankfurt am Main. Er reagierte damit auf wiederholt geäußerte Forderungen von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegießer nach längeren Arbeitszeiten. Die Tarifverträge ließen bereits heute ein hohes Maß an Flexibilität zu und die IG Metall sei bereit in dieser Frage weitere Lösungen zu suchen. "Den Arbeitgebern geht es aber nicht um Flexibilität, sondern darum, dass die Leute ohne Bezahlung mehr arbeiten, das ist unanständig", sagte Huber. Außerdem würde eine Arbeitszeitverlängerung zum Verlust von Arbeitsplätzen führen.

Huber forderte die Arbeitgeber auf, das "Jammertal" zu verlassen und statt dessen mit der IG Metall schnell zu "konstruktiven Lösungen in der Tarifrunde zu kommen". Er wies darauf hin, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie erfreulich groß sei, sonst wäre es nicht zu erklären, dass Deutschland wieder den Spitzenplatz als Exportnation einnimmt. Außerdem seien die Lohnstückkosten seit drei Jahren nahezu stabil. "Die Unternehmen brauchen jetzt schnell Planungssicherheit in Tariffragen", sagte Huber. Es sei deshalb kontraproduktiv, wenn Gesamtmetall auf Konflikt setze.

Letzte Änderung: 21.03.2013