Zukunftsprogramm der IG Metall

IG Metall

27.10.2004 Peters kündigt Zukunftsprogramm der IG Metall bis zur Bundestagswahl an

Die IG Metall will mit einem eigenständigen gewerkschaftlichen Zukunftsprogramm für politische Alternativen werben. Das kündigte ihr Erster Vorsitzender, Jürgen Peters, am Montag auf einem Kongress seiner Organisation zum Arbeitnehmerbegehren an. "Im Interesse unserer Mitglieder und im Interesse unserer Glaubwürdigkeit müssen wir einen autonomen Standpunkt formulieren", sagte Peters in Berlin. Mit einem Zukunftsprogramm sollen die inhaltlichen Ziele des von der IG Metall initiierten Arbeitnehmerbegehrens bis zur Bundestagswahl und darüber hinaus fort geführt werden.

Es sei seiner Organisation in den vergangenen zwei Jahren nur unzureichend gelungen, politische Alternativen der Gewerkschaften "in die Köpfe und Herzen der Menschen zu tragen". Dies müsse sich ändern. Gründe dafür lägen in einem nicht ausreichend geklärten Umgang mit der rot-grünen Bundesregierung und einer nur geringen Abstimmung zwischen dem "Handeln im Betrieb und unserem politischen Auftreten", sagte Peters. Im Gegensatz zu Arbeitgebern, Pharma-Lobbyisten oder Freiberuflern, die am status quo interessiert seien, wollten die Gewerkschaften eine grundlegende, reformorientierte Weiterentwicklung des Sozialstaates. "Gegen die Logik der Deregulierung und Privatisierung müssen wir unsere Logik des aktiven Staates und der solidarischen Gesellschaft stellen", forderte Peters.

Peters kritisierte die aktuellen Angriffe der Arbeitgeber auf die Unternehmensmitbestimmung. Es werde derzeit bewusst der Eindruck erweckt, die Gewerkschaften seien gleichberechtigt im Aufsichtsrat vertreten, doch dies sei nicht einmal bei der Montanmitbestimmung der Fall. Es sei deshalb geradezu grotesk, wenn beispielsweise die FDP versuche, den Gewerkschaften die Verantwortung für Fehlentscheidungen des Managements zuzuschustern. "Wir haben nicht zuviel Mitbestimmung, sondern zu wenig!", betonte Peters.

Letzte Änderung: 21.03.2013