Gegen Studiengebühren

IG Metall Jugend

03.02.2005 Die IG Metall Jugend Mannheim spricht sich einmütig gegen die geplante Erhebung von Studiengebühren aus und will Proteste der Studenten unterstützen.

Die IG Metall Jugend Mannheim hat sich gegen Studiengebühren für das Erststudium ausgesprochen.
Die Vertreter der Mannheimer Betriebe kritisieren die Ankündigung des baden-württembergischen Regierungschef Erwin Teufel (CDU), der bereits einen konkreten Gesetzentwurf für die Einführung von Studiengebühren erarbeitet. Deren Höhe solle bei rund 500 Euro pro Semester liegen.

Die IG Metall Jugend Mannheim lehnt Studiengebühren ab:

Studiengebühren verschärfen die bestehende soziale Selektion im Bildungssystem.

Zusätzliche Kosten für die Aufnahme eines Studiums werden vor allem Kinder aus einkommensschwachen Schichten davon abhalten ein Studium aufzunehmen. Und das sind regelmäßig Kinder aus bildungsfernen Familien. Ihre Benachteiligung im Bildungssystem würde damit weiter verschärft.
· Studiengebühren können nur einen marginalen Beitrag (deutlich unter 10%) leisten, um die finanzielle Situation der Hochschulen zu verbessern.
Die Einnahmen aus Studiengebühren sind in Relation zu den Hochschulhaushalten irrelevant. Selbst die Befürworter ihrer Einführung rechen bei Studiengebühren in einer Höhe von 500 EUR/Semester, wie sie derzeit als Untergrenze gehandelt werden, lediglich mit echten Einnahmen von max. Mrd. 1,4 EUR.
· Studiengebühren sind bei den derzeitigen Studienbedingungen nicht verantwortbar.
Die personelle, sächliche und finanzielle Ausstattung der Hochschulen ist so schlecht, dass ein Studium in der sogenannten Regelstudienzeit sehr oft nicht erfolgreich absolviert werden kann. Dies gilt erst recht, wenn Studierende darauf angewiesen sind, ihr Studium durch Erwerbstätigkeit zu finanzieren.
· Studiengebühren lassen sich kaum sozialverträglich gestalten.
Durch Studiengebühren werden vor allem Studierende aus einkommensschwachen Schichten belastet, weil sie nicht nur den Darlehensanteil beim BAföG - bis zu 10.000EUR - sondern auch das Studiengebührendarlehen zurückzahlen müssen.
· Studiengebühren sind nicht geeignet, für mehr Qualität bei den Hochschulen zu sorgen.
Studienwahl ist ein komplexer Prozess. Künftige Studierende können nur sehr bedingt eine Hochschule nach "Qualität" auswählen. Rankings und Selbstdarstellungen geben dafür nur bedingt Anhaltspunkte. Studiengebühren wären als Qualitätsnachweis kein Indikator.

Die IG Metall Jugend wird das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren mit konkreten Aktionen unterstützen.

Letzte Änderung: 21.03.2013