Der Alstom-Betriebsrat hat massiven Widerstand gegen die Stellenabbaupläne der Konzernleitung am Standort Mannheim angekündigt. "Wir werden Kontakt zu Wirtschaftsminister Clement aufnehmen", sagte Betriebsrat Ralf Eschmann am Montag in Mannheim. Sollte auf Gesprächsebene keine Annäherung erreicht werden, seien Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen.

Die Leitung des französischen Technologiekonzerns will dem
Betriebsrat zufolge rund 500 der 2000 Stellen in Mannheim streichen.
Die Abbaupläne betreffen vor allem den Kraftwerksbereich, in dem es
etwa 1500 Beschäftigte gibt. An diesem Dienstag sollen die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung über die weiteren Maßnahmen informiert werden. Die Arbeitnehmervertreter rechnen mit mehr als 1000 Teilnehmern.

Nach Angaben von Eschmann gibt es eine Betriebsvereinbarung, nach
der bis Mitte 2007 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind.
"Diese Vereinbarung steht. Vielleicht will die Konzernleitung schon
das Feld für die Zeit danach bestellen." Bei einem Abbau von 500
Stellen wäre der Mannheimer Kraftwerksstandort von Alstom nach
Einschätzung des Betriebsrates jedoch am deutschen Markt nicht mehr
konkurrenzfähig.

Der Konzern war Mitte vergangenen Jahres in die finanzielle
Schieflage geraten. Die französische Regierung hatte daraufhin
Milliardenhilfen bereitgestellt. Im Zuge der Restrukturierung des
Unternehmens hatte Alstom bereits Mitte Februar mitgeteilt, dass im
Bereich der Großdampferzeugung an den Standorten Stuttgart, im
französischen Vélizy sowie in Windsor (US-Bundesstaat Connecticut)
zusammen rund 340 Stellen gestrichen werden. In Deutschland
beschäftigt das Unternehmen etwa 7000 Menschen.