Erfolgreicher Seniorentag
Helmut Kuhn, Vorsitzender des Arbeitskreises Senioren beim DGB in Mannheim begrüßte die Seniorinnen uund Senioren. Sie waren der Einladung des DGB Nordbaden, der Gewerkschaften und des DGB Arbeitskreises Senioren zum alljährlichen Seniorentag gefolgt.
Im Vortrag von Landgraf wurde deutlich, dass die verfehlte Arbeitsmarktpolitik der vergangenen Jahre verheerende Auswirkungen hat. Immer mehr Menschen verdingen sich in Leiharbeit oder prekärer Beschäftigung. Viele stocken
ihren Lohn durch Sozialleistungen auf. Der Beitrag, den diese Menschen in die Rentenkasse einbezahlen, wird später für noch größere Armut sorgen, da er nicht für eine den Lebensstandard erhaltende Rente reichen
wird. "Heute arm, morgen ärmer", so fasste Landgraf die Entwicklung, die durch das Sparpaket nun zusätzlich angeheizt wird zusammen.
Dass es auch anders gehe, war die Botschaft, die im Mittelpunkt des Beitrags von Roland Sing. "Es ist noch nicht zu spät, die Uhr zurückzudrehen und eine vernünftige Politik für die Menschen und für eine gute
Rente zu machen", sagte er. Doch dazu sei eben auch der politische Wille notwendig. Die Vorschläge von Gewerkschaften und Sozialverbänden liegen bereits seit längerer Zeit auf dem Tisch.

Unter dem Motto "Heute Lohndumping - morgen Altersarmut" referierten der DGB-Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf und der Vizepräsident des Sozialverbandes VdK Roland Sing und legten in Ihren Vorträgen dar, wie die Politik systematisch die Sozialkassen heruntergewirtschaftet hat und als einzige Handlungsoption nunmehr die Privatisierung lobpreist. Gewerkschaften und Sozialverbände, so kündigten beide Referenten an, werden die immer weiter fortschreitende Entsolidarisierung der Sozialsysteme nicht hinnehmen. Beide riefen einmütig zu einem "heißen Herbst" auf.

Sie wiesen neben ihrer Kritik an Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik auch darauf hin, dass es derzeit eine besonders große Fehlentwicklung zu bekämpfen gäbe. Die Einführung einer Kopfpauschale im Gesundheitssystem und die fortschreitende Abschaffung der Gesetzlichen Krankenversicherung. Dies werteten beide Referenten als Generalangriff auf die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Renterinnen und Rentnern und ebenfalls von Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige.
Entsprechend waren in der vollbesetzten Baumhainhalle Unterschriftenlisten des Bündnisses "Köpfe gegen Kopfpauschale" ausgelegt, die von den Anwesenden eifrig unterschreiben wurden. Im Bündnis gegen die Kopfpauschale beteiligen sich neben denDGB- Gewerkschaften auch zahlreiche Sozialverbände und Organisationen aus dem Sozial- und Gesundheitssektor. Eine Zusammenarbeit, die gestern auch von Landgraf und Sing betont wurde.
In den kommenden Wochen planen Gewerkschaften und Sozialverbände politische Aktionen und Veranstaltungen rund um die Themen "Rente mit 67", "Kopfpauschale", "Mindestlohn", sowie "Bessere Bildung" und "Gute öffentliche Dienstleistungen". Für den 13. November ist eine Demonstration in Stuttgart geplant.
Bilder: helmut-roos@web.de
Letzte Änderung: 16.03.2013