John Deere schließt Farbgebung

John Deere

16.11.2010 Bisher von John Deere wahrgenommene Beschichtungsarbeiten wurden an einen Lieferanten in Mannheim vergeben. Dort herrscht Lohn- und Sozialdumping. Am Donnerstag diese Woche Aktion vor Ort.

Die Firma Metokote hat den Zuschlag bekommen, weil hier angeblich die Qualität, die Termin- und Liefertreue wie auch der Preis stimmen würde.
Das Gesamtangebot des externen Lieferanten sollte sich positiv von einer intern bei John Deere realisierten Lösung abheben. Jede interne John Deere Lösung sei angeblich schlicht zu teuer.
Da dieser externe Lieferant nun bereits seit einigen Monaten für John Deere arbeitet, ist es sicher Zeit für eine erste Bestandsaufnahme. Unzweifelhaft stimmen bis zum heutigen Tage weder die Qualität noch die zugesagte Kapazität und Liefertreue. Bei den vorläufig vertraglich zugesicherten Preisen müssen wir auch ein wenig in die Tiefe gehen, denn die Firma Metokote betreibt ihr Geschäft auf der Basis von Lohn- und Sozialdumping !!!

Und dies mitten in Mannheim. Der IG Metall liegen mehrere Arbeitsverträge der Fa. Metokote vor. Ein paar der dort geregelten Bedingungen belegen die obige Behauptung deutlich:

  • 32 Stunden Woche - im Durchschnitt von 6 Monaten, pro Woche nur 20 Stunden garantiert, allerdings besteht ggf. eine Arbeitspflicht von 40 Stunden pro Woche.
  • Einsatz von Montag bis Samstag, einseitig zugewiesen durch die Geschäftsleitung. Einen Betriebsrat gibt es nicht.
  • Arbeit auf Abruf.
  • Verpflichtung zu bis 8 Std. Mehrarbeit pro Woche. Von jeglicher Ankündigungsfrist wird "bei unvorhergesehenen Arbeitsbedarf" abgesehen.
  • Befristete Arbeitsverträge und Leiharbeit, dabei zusätzlich 6 Monate Probezeit.
  • Nur gesetzlicher Urlaubsanspruch - entspricht 4 Wochen realen Urlaub.
  • Stundenlohn 10 EUR in der Produktion = 320 EUR die Woche - Brutto!

Diese Bedingungen sind eindeutig nicht akzeptabel. Die IG Metall Mannheim hat deshalb die Geschäftsleitung der Firma Metokote aufgefordert Tarifverhandlungen aufzunehmen. Bisher blieb die Antwort aus.

Dieses Problem hat auch sehr viel mit den Beschäftigen bei John Deere zu tun. Wo sind wir denn hier? Bisheriges Kerngeschäft von John Deere wird an ein Unternehmen verlagert, welches sich weigert ihren Arbeitnehmern einen vernünftigen Beschäftigungsstandard zu gewähren. Ganz nebenbei: Wie stellt sich übrigens die Unternehmensleitung John Deere zu einem solchen Skandal?

Die John Deere Kolleginnen und Kollegen werden jetzt nicht nur, aber auch aus Solidarität den Kolleginnen und Kollegen bei der Firma Metokote beistehen: Falls sich eine solche Geschäftspraxis durchsetzen würde ist es nur eine Frage der Zeit, wann weitere diesbezügliche Schritte folgen werden. Schmutzkonkurrenz zerstört jeden fairen Wettbewerb - langfristig hätte dies brutale Auswirkungen auf alle Bereiche - auch bei John Deere.

Faire Beschäftigungsverhältnisse auch bei der Fa. Metokote !

Da sich die Geschäftsleitung der Firma Metokote bislang weigert das Problem auf dem Verhandlungswege anzugehen, müssen wir jetzt anders aktiv werden.

Am Donnerstag 18. November wird die IG Metall die Unternehmensleitung Metokote vor Ort noch einmal öffentlichkeitswirksam auffordern, entsprechende Verhandlungen aufzunehmen. Um dem Nachdruck zu verleihen, wollen wir mit möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen, am Firmensitz Metokote

Werner-Heisenberg-Straße 19
Mannheim - Friesenheimer Insel

um 15.30 Uhr vor Ort sein.

Wenn wir uns in einer solchen zentralen und wichtigen Frage nicht engagieren, wird der Abbau bei den Beschäftigungsstandards weiter um sich greifen. Erst bei den anderen - dann bei uns! Schon heute setzt auch die John Deere Unternehmensleitung auf massive Verschlechterung des Normalarbeitsverhältnisses. Klagen hilft uns hier nicht weiter - wir müssen gemeinsam etwas dagegen tun.

Anhang:

Flugblatt für die John Deere Beschäftigten

Flugblatt für die John Deere Beschäftigten

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Letzte Änderung: 16.03.2013