Warnstreiks im Mannheimer KFZ-Handwerk

IG Metall

27.04.2005 Im Vorfeld der morgigen Tarifverhandlung im Kraftfahrzeug-Handwerk kam es in sechs Mannheimer Betrieben zu Warnstreiks. Mehr als 400 Beschäftigte legten die Arbeit nieder.

Die Zeichen in der diesjährigen KFZ-Tarifrunde in Baden-Württemberg stehen auf Sturm. Die Arbeitgebervertreter fordern von der IG Metall massive Einschnitte in bestehende Tarifverträge. Vorrangig geht es ihnen um die unbezahlte Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 36 auf 40 Stunden in der Woche, die Abschaffung von Schichtzuschlägen und die Kürzung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes. Für den Fall einer Nichteinigung kündigten sie bereits massenhafte Verbandsaustritte an, um somit den Tarifverträgen entgehen zu können.

Nach mehreren erfolglos verlaufenen Verhandlungen legten nun die Arbeitnehmer in sechs Mannheimer Autohäusern die Arbeit nieder, um den Druck für die morgige (28. April. 2005) Tarifverhandlung zu erhöhen. Der betreuende Gewerkschaftssekretär der IG Metall Mannheim, Ingo Marschner zeigte sich positiv überrascht von der guten Streikbeteiligung der Beschäftigten: "Die Stimmung in den Belegschaften ist gereizt. Notfalls müssen wir den Druck durch weitere Arbeitsniederlegungen erhöhen, sollten die Arbeitgeber weiter auf ihren Katalog der Unverschämtheiten beharren." Bereits 1993 wurde eine Tarifrunde von einem mehr als fünf Wochen andauernden Streik der Beschäftigten begleitet.

Letzte Änderung: 21.03.2013