Proteste auch bei ABB

Der Betriebsratsvorsitzende Karlheinz Massoth, begrüßte die Belegschaft und informierte über die aktuelle betriebliche Situation der deutschen ABB und insbesondere auf die aktuelle Situation am Standort Ladenburg.
"Bisher haben wir hier am Standort die Leiharbeit verhindert und das wir auch so bleiben" berichtet Massoth nicht ohne Stolz. Im Gegensatz zum Konzern, in den ca. 1000 Menschen in Leiharbeitsverhältnissen oder Werkvertrag arbeiten.
Gemeinsam mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung, kritisiert der Betriebsrat den Umgang mit den Jungfachkräften am Standort Ladenburg. Die Azubis werden zunächst nur befristet für ein Jahr übernommen um dann den
Gang zur Arbeitsagentur antreten zu müssen, wie im Januar, da hat es erneut 3 junge Menschen betroffen, die nach den 12 Monaten nicht weiterbeschäftigt wurden. Dies obwohl es dringend notwendig wäre, in der Altersstruktur
etwas zu tun. Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten im Schaltschrankbau beträgt 56 Jahre

Der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall Mannheim, Thomas Hahl, verurteilt die schwarz-gelbe Regierung, die auf Druck der Arbeitgeberverbände und Leiharbeitslobby immer mehr einknickt. "Anstatt eine Politik
für die Mehrheit der Menschen zu machen und somit die Weichen für bessere Lebensperspektiven der Jungen Generation zu stellen, wird eine Politik des Kapitals gemacht und es wird der Weg frei gemacht, für mehr Leiharbeit,
Werkverträge und befristete Arbeitsverhältnisse", so Hahl.
Diesen Zustand können wir so nicht mehr hinnehmen. Unter den Beifallsbekundungen der Teilnehmer wird schnell deutlich, dass dies keine Einzelmeinung ist.
Die Kritik der Teilnehmer geht vor allem auch an die eigene Konzernvertretung der deutschen ABB, denn schließlich sind es die Firmen, in denen man selbst beschäftigt ist, die den Zustand der düsteren Zukunftsperspektiven
der Jugend verursacht. Einer Studie zufolge, arbeiten mehr als 30 % der Erwerbstätigen unter 35 Jahren in prekären Arbeitsverhältnissen und sogar 50 % bei den 20 -24 jährigen.
Die Teilnehmer der Sprechstunde fordern von der Politik: Statt Missbrauch von Leiharbeit, Werkverträgen und Befristungen: Arbeit- sicher und fair!
Am Ende der Veranstaltung wurde eine Erklärung der Solidarität für die Kollegen der ABB Standorte Cottbus und Großauheim einstimmig beschlossen. In Cottbus soll der Standort geschlossen werden, betroffen sind ca. 40 Beschäftigte. In Großauheim sollen ca. 80 Arbeitsplätze vernichtet werden.
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Letzte Änderung: 15.03.2013