Filmabend Kriegstreiber im Kongo
Der Ruander Ignace M. war bis zu seiner Verhaftung in Deutschland Präsident und politischer Führer der Hutu-Miliz FDLR, der sogenannten demokratischen Befreiungsfront Ruandas. Eine der mörderischsten Rebellengruppen, die
im Nordosten des Kongo marodiert. Er lebte unbehelligt in Mannheim und soll den Krieg im Kongo per Laptop und Handy gesteuert haben. Auch sein Stellvertreter, Straton Musoni lebte viele Jahre als netter Nachbar im schwäbischen
Neuffen. Doch hinter der biederen Fassade verbergen sich Rädelsführer eines Besatzungsregimes, die mit Plünderung, sexualisierten Gewalttaten und Hinrichtungen ihre Macht im Ostkongo zu sichern versuchten.
Der Film lässt die Opfer zu Wort kommen und er zeigt auch, womit sich die Rebellen finanziert haben: mit Gold, Zinn und Coltan, das auch über deutsche Firmen auf den Weltmarkt kommt. Ohne die begehrten Rohstoffe klingelt kein
Handy, fiepst keine Spielkonsole und flimmert kein Flachbildschirm. Seit Mai 2011 läuft der Prozess vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. Ein Präzedenzfall für die deutsche Justiz, denn zum ersten Mal wird nach dem neuen
Völkerstrafrecht verhandelt.
Letzte Änderung: 15.03.2013