Mannheimer Funktionäre zur Tarifrunde

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13.02.2012 Über 60 Kolleginnen und Kollegen aus Mannheimer Betrieben der Metall- und Elektroindustrie diskutieren und beschließen ihr Votum zur Tarifrunde.

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Mit dabei waren zwei Kollegen vom Daimler aus Brasilien.
Die deutsche IG Metall ist eine Bezugsgröße nicht nur für Metallerinnen und Metaller auf der ganzen Welt. Sie setzt Standards die über die deutschen Grenzen hinaus wirken. Wir stehen solidarisch zu euch, so wie ihr solidarisch zu uns steht.

Aroaldo da Silva, Betriebsratsvorsitzender, Daimler Benz Brasilien.

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Die Metall- und Elektroindustrie verdient wieder ordentlich Geld, dies zeigen alle Statistiken in Deutschland. Wir erwarten, dass viele Betriebe wieder Rekordergebnisse vermelden werden. Stellt Reinhold Götz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim dar.

Wir dürfen nicht zulassen, dass auch in Deutschland, wie zurzeit in vielen europäischen Ländern, weiter der Sozialstaat abgebaut und die Tarifautonomie beschnitten werden soll, z.B. durch staatlich gelenkte Verlängerung der Arbeitszeit, Verschlechterung des Kündigungsschutzes, Senkung von Tarifeinkommen und Gehältern, Erhöhung des Renteneintrittsalters. Die Folge wird eine massive Senkung der Kaufkraft sein, die die Schulden dieser europäischen Länder noch weiter erhöhen wird. so Götz.

Der Vorstand der IG Metall hat am 7. Februar seine Forderungsempfehlung abgegeben:

  • Die prozentuale Forderung besteht aus 3 Säulen: Inflationsrate 2011+2012 + Gesamtwirtschaftliche Produktivität 2011+2012 ergibt einen verteilungsneutralen Spielraum von 3,8% + einer Umverteilungskomponente von 2,7% ergibt die Forderung von bis zu 6,5%.

Die qualitativen Themen der kommenden Tarifrunde werden sein:

  • Leiharbeit und Werkverträge - Flexibilisierung im Betrieb ja! Mit stärkerer Mitbestimmung der Betriebsräte.
  • Ausbildung + Übernahme, Förderung des Ausbildungseinstieg - die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung muss zur Regel werden und darf nicht die Ausnahme sein!

Bei diesen beiden Themen, die direkt in die unternehmerische Entscheidungsfreiheit eingreifen, da sie die Mitbestimmung der Betriebsräte verbessern, ist massive Gegenwehr der Arbeitgeber zu erwarten. Siehe dazu die aufwendig gedrehten Filme auf der Homepage von Gesamtmetall.
Das Geld was dafür ausgegeben wurde, sollte lieber in den Betrieben zur fairen Bezahlung von Leiharbeitnehmern und Übernahme der Auszubildenden genutzt werden. ergänzt Reinhold Götz empört.

Parallel verhandelt die IG Metall mit den Leiharbeitsverbänden über die Bezahlung der Leiharbeitnehmer, z.B. über die Einführung von Branchenzuschlägen.

Beim Thema Fortführung des TV KQB (Kurzarbeit, Qualifizierung, Beschäftigungssicherung) ist in Gesprächen mit SüdwestMetall bereits ein Ergebnis zu Weiterführung der Regelungen aus dem TV KQB erzielt worden.

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Klaus Stein, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, stellt die Aktionsplanung zur Tarifrunde vor:

Wir müssen massiv Druck in den Betrieben aufbauen. Ab Mitte März wollen und werden wir mit den Kolleginnen und Kollegen in den Stadtteilen, im Betrieb und vor dem Werkstor, vor, nach und während der Arbeitszeit diskutieren und lautstark Flagge zeigen. Ende April endet unsere Friedenspflicht, wir sind also ab Mai für massive Arbeitsniederlegungen frei.

Nach langer und intensiver Diskussion waren sich alle Teilnehmer im Grundsatz einig: 6,5 % mehr Geld, unbefristete Übernahme und Regelungen zur Leiharbeit sollen und müssen die Forderungen zur Tarifrunde sein!

Auszüge aus der Diskussion:

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Wir sollten beginnen, unsere Tarifrunden nicht nur aus der nationalen Perspektive zu sehen. Auf europäischer Ebene wird die Tarifautonomie bereits angegriffen. Daher müssen wir eine harte und konsequente Tarifrunde fahren, wenn es sein muss, auch mit Streik!

Wolfgang Alles, feigestellter Betriebsrat Alstom

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Die Forderung der Jugend ist endlich im Erwachsenenbereich angekommen, das begrüße ich ausdrücklich! Wir wollen sichere Berufsperspektiven für junge Menschen. Wir brauchen die Übernahme im Tarifvertrag, einige wenige betriebliche Regelungen helfen uns auf Dauer nicht.

Milos Gasic, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung Daimler Benz/Evo Bus

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Der Auszubildende von heute, der nicht übernommen wird, ist der Leiharbeiter von morgen. Eine dauerhafte unsichere Zukunftsperspektive darf man Niemandem antun. Unter welchen Bedingungen die Menschen arbeiten müssen, zeigt allein das Beispiel der Firma MetoKote in Mannheim. Die Kolleginnen und Kollegen vom Benz stehen bereit für die Tarifrunde. Wir wünschen uns ein gutes Ergebnis und sind bereit dafür zu kämpfen.

Bruno Buschbacher, Vertrauenskörperleiter Daimler Benz/Evo Bus

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Die Azubiübernahme ist richtig und wichtig, darüber braucht man nicht diskutieren, es ist die gesellschaftliche Verantwortung der Arbeitgeber. Mitbestimmung bei Leiharbeit geht mir persönlich nicht weit genug, auch der Gesetzgeber ist gefordert. Trotzdem werde ich für diese Forderung kämpfen. Ich begrüße die Forderung nach 6,5 % mehr Geld, das bedeutet eine solidarische Erhöhung der Entgelte für alle.

Torsten Jann, Vertrauenskörperleiter John Deere

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In den letzten 10 Jahren hatten wir eine negative Lohnentwicklung in Deutschland, nicht zuletzt durch die massive Zunahme des Niedriglohnsektors. Daher ist die Forderung nach Regelung von Leiharbeit und Werksverträge der richtige Weg diesen negativen Lohndrift einzufangen.

Roland Schuster, Betriebsrat bei Bombardier

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Wir müssen wir auf der politischen Bühne wieder etwas bewegen, wir müssen den Arbeitgeber im Mark treffen. Wir müssen wieder mehr zusammenstehen, gemeinsam etwas in der Struktur erreichen, für Leiharbeitnehmer und für unsere jungen Menschen in der Gesellschaft. Für eine sichere Zukunft!

Michael Sildatke, Betriebsratsvorsitzender Südkabel

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Wir haben als Organisation IG Metall die Verantwortung Regelungen zur Leiharbeit und Werksverträgen zu treffen, denn nicht zuletzt sind ein Drittel aller Leiharbeiter in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie beschäftigt. Die Arbeitgeber haben kein logisches Argument gegen die unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Gesamtmetall sagt ja selbst, dass mindestens 90% der Auszubildenden heute schon unbefristet übernommen werden. Worum geht es dann? Es geht darum, den jungen Menschen die Wurst vor die Nase zu halten, Hoffnung auf eine sichere Beschäftigung zu machen damit sie sich noch mehr anstrengen, damit die Arbeitgeber sie besser ausbeuten können. Und das ist sozusagen die Arbeitgeberlogik.

Rainer Wietstock, Betriebsratsvorsitzender John Deere und ehrenamtliches Vorstandsmitglied der IG Metall

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Letzte Änderung: 15.03.2013