Tag 4: Warnstreik bei John Deere
Massiver Warnstreiktag bei John Deere und Jobpool
Mit einem eindrucksvollen Demonstrationszug legten die über 2.000 Warnstreikende von den John Deere Werken, begleitet von der Verkehrspolizei, kurzzeitig den Verkehr lahm. Der Vorsitzende der IG Metall Vertrauensleute der
John Deere Werke, Torsten Jann begrüßte die Warnstreikenden.
Mit lautem Beifall macht er nochmals deutlich, dass dieser Warnstreik von der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber verursacht wurde.
Rainer Wietstock Betriebsratsvorsitzender der John Deere Werke Mannheim und ehrenamtliches Vorstandsmitglied der IG Metall mahnte, begleitet von lautstarken 6,5 Prozent -Rufen der Warnstreikenden deutliche Entgeltsteigerungen
für die Beschäftigten an.
"Die Tarifforderung von 6,5 Prozent Entgelterhöhung ist ausgewogen und dringend notwendig, weil "die Menschen dringend mehr Geld zum Leben brauchen und die Nachfrage angekurbelt werden muss. Die von den Arbeitgebern angebotenen
tabellenwirksamen 2,57 Prozent reichen gerade einmal aus, die erwartete Inflationsrate auszugleichen." Unsere diesjährige Tarifforderung besteht aber aus drei Teilen: Erstens der Forderung nach einer nennenswerten
Einkommenserhöhung, zweitens nach einer qualitativen Mitbestimmung bei dem Einsatz von Leiharbeit und drittens nach der unbefristeten Übernahme nach der Ausbildung. Rainer Wietstock stellte fest, dass die Belegschaft für
alle drei Bereiche vernünftige Lösungen erwartet.
Klaus Stein, 2. Bevollmächtigter der Mannheimer IG Metall sagte unter lautem Beifall: "Die zurückliegende Warnstreikwoche ein voller Erfolg, denn die Beteiligung war sehr gut, alleine in Baden-Württemberg haben sich
viele Metallerinnen und Metaller an den Warnstreiks beteiligt. Den Arbeitgebern trug er auf, die letzte Chance vor einem möglichen Streik zu nutzen und bei der Tarifverhandlung am 15 Mai ein tragfähiges Angebot vorzulegen. Wenn
wir dort zu keinem Ergebnis kommen und das heißt im Klartext zu allen drei Forde-rungselementen, gibt es eine Urabstimmung und ein Streik ist dann unausweichlich! Die Verantwortung für einen Arbeitskampf, haben dann die
Arbeitgeber zu tragen."
Nach der gegen 13:00 Uhr beendeten Kundgebung nahmen die Beschäftigten nicht mehr die Arbeit auf.
Die Mittagschicht traf sich um 21:00 Uhr zu einer halbstündigen internen Warnstreikversammlung in der Traktorenfabrik und verließ anschließend geschlossen die Fabrik. Die reguläre Arbeitszeit wäre um 23.20 Uhr zu Ende gewesen.
Die Nachtschicht verließ am Dienstag, den 8. Mai, die Arbeitsplätze und ging zwei Stunden früher ebenfalls geschlossen nach Hause. Insgesamt wurden 67 Traktoren nicht gefertigt - wer nicht hören will muss fühlen!
Betriebsversammlung bei Siemens
Bei der heutigen Betriebsversammlung bei Siemens in Mannheim, hat das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall, Jürgen Kerner, den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen dargestellt. Zuvor ging er ausführlich auf die wirtschaftliche Situation von Siemens, sowie den aktuellen Stand der Verhandlungen über die Tarifvertragliche Sondervereinbarung der Siemens-Niederlassungen ein. In einer pfiffigen Unterschriftenaktion, haben die Vertrauensleute und Betriebsräte Kuchenstücken verteilt und damit verdeutlicht, dass die Beschäftigten ein Stück des großen Kuchens haben wollen. Nadine Boguslawski, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Mannheim verurteilte die Nehmermentalitäten der Manager. " Während sich diese Herren die Taschen füllen und den großen Kuchen für sich haben wollen, haben sie für uns nur Krümel übrig. Wir wollen aber ein ordentliches Stück von diesem Kuchen" so Boguslawski.
Links:
Ansprechpartner: Klaus Stein, IG Metall Mannheim
weitere Informationen zur Tarifrunde bei der IG Metall Baden-Württemberg
Letzte Änderung: 15.03.2013