Tag 6: Bunter Warnstreiktag in Mannheim
Pfaudler beginnt den Warnstreiktag
Ab 6:00 Uhr morgens wurden bei Pfaudler in Mannheim Flugblätter, Buttons und Fahnen an die Beschäftigten verteilt. Damit zeigen die Beschäftigten im Betrieb ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall. Außerdem waren alle Beschäftigten aufgerufen, 2 Stunden früher Feierabend zu machen und so ihrer Solidarität für die Warnstreikenden Kolleginnen und Kollegen Ausdruck zu verleihen. So stand 2,5 Stunden vor offiziellem Arbeitsende bei Pfaudler alles still. 120 Beschäftigte beteiligten sich am Warnstreik.
Bombardier lässt alles stehen
Ab 10:00 Uhr standen die ca. 150 Beschäftigten von Bombardier zu ihrem Warnstreik vor dem Haupttor zusammen. Jürgen Schumacher von der IG Metall Mannheim machte deutlich, dass "die Teilnahme der Bombardier
Beschäftigten an dem Warnstreiks zeigt, dass wir nicht gewillt sind, die Provokation der Arbeitgeber mit diesem unhaltbaren Angebot hinzunehmen." Er forderte zur Begriffsdefinition auf, "Warnstreiks sind wie der Name schon sagt,
eine Warnung und sollten von den Arbeitgebern auch so verstanden werden. Kommen wir am Verhandlungstisch zu keinem Ergebnis, wird es nicht bei diesem Warnstreik bleiben. Dann stehen die Zeichen auf Urabstimmung und Streik."
Roland Schuster, Betriebsrat bei Bombardier und Tarifkommissionsmitglied der IG Metall ergänzte, "Die Teilnahme und die Stimmung der Menschen ist überwältigend. Die Beschäftigten haben von dem ewigen
Arbeitgeberlamento die Schnauze gestrichen voll. Den Arbeitgebern geht es nur um die Steigerung der Unternehmensgewinne, während die Menschen, insbesondere Leiharbeiter und Auszubildende alle wirtschaftlichen Risiken mit einem
knappen Geldbeuteln und der Angst um ihre Zukunft tragen sollen."
Südkabel und Isodraht stehen gemeinsam
Ab 12:30 Uhr trafen sich die Beschäftigten der Firmen Südkabel und Isodraht zu einem gemeinsamen Warnstreik und Kundgebung vor den Haupteingang von Südkabel. Der Betriebsratsvorsitzende von Südkabel, Michael
Sildatke begrüßte die Kolleginnen und Kollegen und stellte die Notwendigkeit des solidarischen Engagements der Beschäftigten heraus. Er sagte: "Die wahre Krise befindet sich heute noch in unseren Geldbeuteln. Eine
spürbare Entgelterhöhung ist nicht nur dringend geboten und gerecht, denn wir sind es, die wenn nötig auch Samstag und Sonntag im Interesse der Firma arbeiten. Wir wollen nichts anderes als unseren gerechten Anteil.
Besonderst am Herzen liegen uns unsere Auszubildende, die nicht abrutschen dürfen in prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit. Leiharbeiter führt nicht zu Sicherheit in Leben, gerade die jungen Auszubildenden Menschen
brauchen nach ihrer Ausbildung eine ordentliche Lebensplanung.
Für diese Forderungen stehen wir ein und sollten allen Druck der nötig ist ausüben um diesem Gesellschaftlichen Übel zu begegnen."
Der zuständige IG Metall Gewerkschaftssekretär Heiko Maßfeller schilderte den Anwesenden den bisherigen Verhandlungsverlauf. Er forderte die Geschäftsleitungen der Betriebe auf, ihren Einfluss auf den
Arbeitgeberverband geltend zu machen, um zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen. Sollte das nicht passieren, " wird es nur noch eine Antwort geben können: Urabstimmung und Streik."
Roland Pister, Betriebsratsvorsitzender der Isodraht GmbH ergänzte: "Ich kann meine Vorredner nur in aller Klarheit unterstützen. Die Beschäftigten von Isodraht und Südkabel stehen heute gemeinsam und
solidarisch zu den Forderungen der IG Metall, und das werden wir auch weiterhin tun, sollte sich diese Tarifrunde noch verschärfen."
Die Kundgebung endete gegen 13:30 Uhr unter Beteiligung von 140 Kolleginnen und Kollegen. Die Beschäftigten beendeten im Anschluss ihren Arbeitstag.
Links:
Ansprechpartner: Heiko Maßfeller, IG Metall Mannheim
weitere Informationen zur Tarifrunde bei der IG Metall Baden-Württemberg
Letzte Änderung: 15.03.2013