ART aus Arbeitgeberverband ausgetreten
Ab 12:30 Uhr ging bei ART in Hockheim heute nichts mehr.
Die 120 Beschäftigten sind einem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Sie brachten ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass ihr Arbeitgeber mit Wirkung zum 31. März 2012 aus dem Arbeitgeberverband
Südwestmetall ausgetreten ist.
Aus Sicht der IG Metall ist dieses Verhalten in keiner Weise nachvollziehbar.

"Es waren die Kolleginnen und Kollegen von ART, die in den vergangenen Jahren erhebliche Arbeitnehmerbeiträge eingebracht haben, um ihren Betrieb zu erhalten. Durch teilweisen Verzicht auf Sonderzahlungen und durch Kurzarbeit wurde ihnen viel zugemutet." berichtete Thomas Hahl, von der IG Metall Mannheim auf der Warnstreikkundgebung "Wir fordern die Geschäftsführung von ART auf, mit uns konstruktive Gespräche aufzunehmen. Wir wollen wieder eine gültige, dauerhafte Tarifbindung für ART. Weder die IG Metall, noch die Beschäftigten von ART werden dies widerstandslos hinnehmen."

"Das haben wir echt nicht verdient, wir haben etwas besseres verdient, wir sind mehr wert!" sagte Ursula Frank, Betriebsratsvorsitzende von ART, "Wir werden uns wehren und es nicht zulassen, dass wir in Zukunft weniger Einkommenszuwächse haben sollen als die Fläche. Wir wollen gültige und sichere Tarifverträge, nicht nur für die jetzige Belegschaft, sondern auch für Neueingestellte. Ich finde, dass ist eine Frechheit, wie unser Arbeitgeber mit uns umgeht."

Antonio di Parola, Betriebsratsvorsitzender von ABW, ein Tochterunternehmen der ART, "Mich hat die Nachricht im Urlaub erreicht und ich kann nur eins sagen: Zurück in den Arbeitgeberverband! Das wollen wir!"

Martin Obst, von der IG Metall Karlsruhe, der die Delegation der ABW Beschäftigten begleitete, sagte: "Der Arbeitgeber will euch die 4,3 % Entgelter-höhung nicht geben, das ist eine Schweinerei. Auch das Thema Übernahme der Ausgebildeten und die Mitbestimmung in der Leiharbeit soll nach dem Ansinnen der Unternehmensleitung nicht für ART und ABW gelten! Beide Belegschaften stehen zusammen und wollen eine gemeinsame Tarifbindung"
Die Kundgebung endete gegen 13:15Uhr, der Warnstreik aber ging weiter. Die beschäftigten nahmen an diesem Tag ihre Arbeit nicht mehr auf.
Hinweis: Mit dem Ausritt aus dem Arbeitgeberverband ist die Friedenspflicht somit aufgehoben, d. h. Arbeitskampfmaßnahmen sind zulässig.
Letzte Änderung: 15.03.2013