2006 Forderung bis zu 5%

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13.12.2005 Der Vorstand der IG Metall hat am Montag in Frankfurt den regionalen Tarifkommissionen für die Tarifrunde 2006 ein Forderungsvolumen von bis zu 5% empfohlen

Die Laufzeit der Tarifverträge soll zwölf Monate betragen. Nach den Beratungen der regionalen Tarifkommissionen über die Forderungsempfehlung wird der IG Metall-Vorstand am 20. Januar 2006 die endgültige Entscheidung über die Forderungshöhe treffen. Betroffen sind rund 3,4 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie.

Darüber hinaus hat die IG Metall für die kommende Tarifrunde qualitative Bestandteile wie den Abschluss eines Tarifvertrags zur Qualifizierung und Innovation (Q+I) empfohlen. Dieser soll den Beschäftigten im Bereich der betrieblichen Weiterbildung individuelle Rechte zusichern und die kollektiven Instrumente der betrieblichen Interessenvertretung stärken. Außerdem will die IG Metall die Wiederinkraftsetzung des Tarifvertrags für vermögenswirksame Leistungen erreichen. Für Nordwürttemberg-Nordbaden soll der Tarifvertrag zur Fortführung von Bestimmungen des Lohnrahmentarifvertrags II, der Erholungszeiten für Bandarbeiter regelt, wieder Gültigkeit erhalten.

"Unsere Forderungsempfehlung ist bezahlbar und innovativ, sie ist volkswirtschaftlich geboten und sozial gerechtfertigt", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, nach den Beratungen des Vorstands. Der gesamtwirtschaftlich neutrale Spielraum aus Inflation und Produktivitätsanstieg, auf den sich die Forderungsempfehlung der IG Metall stütze, liege für 2006 bei bis zu 4 Prozent. Die Situation in der Metallwirtschaft sei demgegenüber noch günstiger, sagte Peters. Er verwies auf die günstige Produktivitätsentwicklung und die positiven Ertragsaussichten der Unternehmen für 2006. Seit Jahren seien Lohnquote und Lohnstückkosten in der Metall- und Elektroindustrie rückläufig. Wettbewerbsposition und Exportkraft der Branche seien außerordentlich gut. Eine Kombination aus Entgelt bei gleichzeitiger Verbesserung der Standortfaktoren Innovation und Qualifizierung könne der Wirtschaft einen nachhaltigen Schub geben, sagte Peters.

Der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, unterstrich die Bedeutung der qualitativen Bestandteile für die bevorstehende Tarifrunde: "Es hat sich gezeigt, dass zukunftsfähige Konzepte für Beschäftigte und Standorte davon abhängen, dass in Forschung und Entwicklung investiert wird, Abläufe optimiert und Beschäftigte qualifiziert werden". Der Vorschlag, Qualifizierung und Innovation auf eine tarifvertragliche Basis zu stellen, habe daher breite Zustimmung in den Tarifkommissionen und im Vorstand gefunden. "Darin kommt der Anspruch der IG Metall zum Ausdruck, die Zukunftssicherung der Arbeitsplätze und der Beschäftigung nicht allein den Unternehmen zu überlassen", sagte Huber.

Letzte Änderung: 21.03.2013