Wäre es nach Ansicht der Unternehmensleitung gegangen, hätte man keine Betriebsvereinbarung zur Gefährdungsbeurteilung vereinbaren müssen. Doch die Be-triebsräte blieben im Sachen Gesundheitsschutz hart und haben nach über einem Jahr Verhandlung die Einigungsstelle unter Vorsitz des Vizepräsidenten des Arbeitsgerichts Mannheim, Lothar Jordan, angerufen. Mit jeweils vier Beisitzern kam nach vier Verhandlungsrunden der Durchbruch. Die Vereinbarung sieht die Befragung aller Beschäftigten sowohl in den physischen, als auch in den psychischen Belastungen vor.

"Zunächst werden alle Arbeitsplätze analysiert und alle Beschäftigten werden befragt. Danach müssen festgestellte Belastungen für die Beschäftigten beseitigt werden. Bei Nichteinigung entscheidet die Einigungsstelle erneut". So Volker Bowitz, Betriebsratsvorsitzender der Volkswagen Automobile Rhein-Neckar. "Wir sind stolz auf diese Vereinbarung, die in der KFZ-Branche in dieser Form wohl einmalig ist. Wir haben ein super Betriebsrats-Team, das sich in diesem Thema fit gemacht hat und gemeinsam mit unserer IG Metall Mannheim haben wir etwas Gutes für unsere Beschäftigten erreicht", so Bowitz weiter.

Für den Betriebsbetreuer der IG Metall Mannheim, Thomas Hahl, ist die Quelle des Erfolgs schnell ausgemacht: "Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und IG Metall Mannheim war sehr gut und die Betriebsräte haben sich über Seminare qualifiziert, sowie den Arbeitskreis der IG Metall Mannheim - Arbeits-,Gesundheits- und Umweltschutz - aktiv genutzt. Die gute Arbeit im Betrieb zahlt sich auch in der Mitgliederentwicklung aus, so haben wir innerhalb von zwölf Monaten einen Mitgliederzuwachs von über 25 Prozent."

Mitglieder der Einigungsstelle:

v.l.n.r.: Thomas Hahl- IG Metall Mannheim, Volker Bowitz- BR Vositzender Volkswagen Automobile Rhein- Neckar, Jutta Stopper- Betriebsrätin Volkswagen Automobile Rhein- Neckar, Bernhard Mayer- Betriebsrat Volkswagen Automobile Rhein- Neckar, Peter Reinhardt- Betriebsrat Volkswagen Automobile Rhein- Neckar.