Proteste gegen Standortschließung
Die Beschäftigten bei Borg Warner haben gegen die angekündigte Werkschließung protestiert, denn am 26. November 2013 wurde den Beschäftigten der Firma Borg Warner im Rahmen einer Mitarbeiterinformation mitgeteilt, dass die Geschäftsleitung in Amerika beschlossen habe, das Werk Ketsch zum 31.12.2014 zu schließen. Betroffen wären die ca. 200 Beschäftigte mit ihren Familien.
Gabi Oberling, Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Borg Warner in Ketsch, brachte ihren Unmut zum Ausdruck: "Seit vielen Jahren haben die Beschäftigten Kostensparprogramme, der Flexibilisierung von Arbeitszeit, ständigen Versetzungen, Mehrarbeit und Wochenendarbeit, Kurzarbeit und weitere einschneidende Maßnahmen zur Standortsicherung mitgetragen und das ist jetzt der Dank dafür! Das werden wir uns nicht gefallen lassen und werden um unsere Zukunft kämpfen"
Reinhold Götz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, hat darauf hingewiesen, dass Konzepte zur Weiterführung des Standortes Heidelberg und Ketsch existieren.
"Ende 2011 wurden auf Initiative des Betriebsrats und der IG Metall Verhandlungen zur Zukunftssicherung des Standortes Ketsch aufgenommen.
Nach einem Jahr Verhandlungen wurden wir erstmals im Oktober 2012 darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Geschäftsleitung die massive Reduzierung des Personals an den Standorten Ketsch und Heidelberg plant. Dies wäre aus
Sicht der Geschäftsleitung der einzige Weg, beide Standorte als eine Firma (One Bussines Unit) langfristig zu erhalten.
Betriebsrat und IG Metall legen Konzept für Ketsch vor
Letztlich wurde, mit Unterstützung des Info- Instituts aus Saarbrücken erreicht, dass ein gemeinsam verabschiedetes Konzept von Arbeitnehmervertretern und der Arbeitgeberseite, das allerdings auch Personalabbau beinhaltete
(aber deutlich weniger als bei dem Vorschlag der GL) dem Board of Directors in den USA vorgelegt werden sollte.
Dieses Konzept wurde im Frühjahr übersendet und von Seiten der Geschäftsleitung erklärt, dass eine finale Entscheidung im November 2013 in den USA getroffen werde.
Mittlerweile kennen wir die Entscheidung - der Vice President von Borg Warner Drivetrain, der auch Interimswerksleiter in Ketsch und Heidelberg ist, hat seinerseits ein Konzept, das nie mit der Arbeitnehmerseite besprochen wurde, eingereicht" so Götz
"Dieses Konzept wurde jetzt beschlossen: Die Schließung des Werkes Ketsch!
Wir waren bereit deutliche Einschnitte mit zu tragen. Wir haben zwei Jahre verhandelt und waren der festen Überzeugung, dass unsere Vorschläge die Standorte Heidelberg und Ketsch nachhaltig, auf Basis stabiler Erträge,
sichern.
Uns wurde zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise eine mögliche Schließung des Standortes als weiteres vorliegendes Konzept mitgeteilt!" so Reinhold Götz weiter.
Der 1. Bevollmächtigte hat sich bei der Protestkundgebung gefragt: "Können sich diese Manager überhaupt im Spiegel anschauen? Wenn Sie die Entscheidung treffen, den Menschen bei Borg Warner und ihren Familien die Zukunft zu zerstören, um ihre Profitgier zu stillen und 12,5 % Umsatzrendite zu erhalten"

Viele Kolleginnen und Kollegen aus den umliegenden Betrieben haben ihre Solidarität mit einem Solischreiben oder einem Besuch mit einer Delegation zum Ausdruck gebracht.
Ihre Botschaft war:
" Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Wir werden euch solidarisch zu Seite stehen."
Nach der Kundgebung haben die Beschäftigten bei Borg Warner symbolisch Kreuze vor dem Werk aufgestellt. Für jeden Arbeitsplatz der vernichtet werden soll ein Kreuz.
Die Beschäftigten und die IG Metall Mannheim fordern das Management auf, die Entscheidung rückgängig zu machen und den Menschen bei Borg Warner in Ketsch eine Zukunft mit Perspektiven zu bieten!!!!
Letzte Änderung: 06.12.2013