Warnstreik bei Eaton in Altlussheim
Mehr als 100 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht beteiligten sich an dem Warnstreik der IG Metall. Ziel ist es, tarifvertragliche Standards, wie sie in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs gelten, schrittweise einzuführen, um die heute noch bestehenden Unterschiede von 38 Prozent im Volumen mittelfristig zu egalisieren.
Erstmals in der Geschichte des Unternehmens hat die IG Metall die Beschäftigten der Eaton Technologies in Altlussheim zu einem mehrstündigen Warnstreik aufgerufen. Auch die Beschäftigten der Mittel- und Nachtschicht sind aufgerufen, vor dem Ende ihrer Schicht die Arbeit niederzulegen.
Der Durchführung des Warnstreiks war ein eindeutig positives Abstimmungsvotum der IG Metall Mitglieder im Betrieb vorausgegangen. Grundlage für diese Entscheidung ist, dass nach mehreren Gesprächen und bisher 4 Tarifverhandlungen in 9 Monaten Verhandlungsdauer in wichtigen substanziellen Fragen noch immer kein Durchbruch erzielt werden konnte.
Anlass für die Verhandlungen ist ein Unterschied der betrieblichen Leistungen bei Eaton im Vergleich zu den Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs für die Tarifverträge der IG Metall gelten von umgerechnet 38 Prozent.
Der 2. Bevollmächtigte der Mannheimer IG Metall, Klaus Stein verwies in seinen Ausführungen bei der Kundgebung vor dem Haupteingang des Betriebes auf die nach wie vor großen materiellen Differenzen zwischen IG Metall und der Unternehmensleitung. Mit Unverständnis reagierte er auf das Engagement eines Sicherheitsdienstes zum Schutz der Geschäftsleitung im Zusammenhang mit dem Warnstreik. Stein sagte: "Der beste Schutz vor Ungemach und unzufriedenen Beschäftigten bieten Tarifverträge. Diese friedliebende Belegschaft arbeitet ohne Zwischenfälle seit Jahrzehnten deutlich unterhalb des tarifvertraglichen Niveaus und wird trotz guter Arbeit seit neun Monaten ohne tarifvertragliches Ergebnis hingehalten. Zum Dank wird sie von dem Management jetzt mit Misstrauen und einer bezahlten Security bestraft. Anstatt sich um die eigene, jedoch nie durch die Belegschaft gefährdete Sicherheit Sorgen zu machen, sollte endlich der Geldbeutel und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in des Zentrum der Überlegungen des Managements rücken".
Am kommenden Donnerstag (6.3.2014) werden die womöglich entscheidenden Tarifverhandlungen stattfinden. Im Kern geht es um eine stufenweise Anhebung der Entgelte sowie einer schrittweisen Einführung anderer tarifvertraglichen Leistungen. Angeboten hat die IG Metall, dass die Tarifverträge immer auch unter dem Blickwinkel der wirtschaftlichen Machbarkeit in Schritten eingeführt werden.
Für die IG Metall führt die Tarifverhandlungen Klaus Stein, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim sowie drei Betriebliche Vertreter, die auch Betriebsräte in diesem Unternehmen sind.
Letzte Änderung: 26.02.2014