Soziales Europa, gerechte Gesellschaft
Die Mitglieder- und Finanzentwicklung in der IG Metall Mannheim zeigt sich zu Jahresbeginn als solide und stabil, wie der 2. Bevollmächtigte Klaus Stein in seinem Bericht erläuterte. Angesichts der demografischen Entwicklung lege man große Bemühungen in die Ansprache neuer Zielgruppen, in eine neue Werbeaktion und ein besseres Rückholmanagement, das bereits erfolgreich läuft.
Reinhold Götz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, bewertete in seinem Geschäftsbericht die Ergebnisse der aktuellen politische Debatte:
Eines der wichtigsten Themen für die IG Metall ist die Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sei der Bundesregierung mit der vorliegenden Gesetzesinitiative zwar gelungen. Kritik übt
die IG Metall aber weiterhin beispielsweise an den unzureichenden Anrechnungsbedingungen oder der schrittweisen Anhebung bis 65 Jahre.
Die IG Metall werde das Feld der Rentendebatte nicht den anderen überlassen: "Wir haben das Thema auf die Agenda gesetzt. Jetzt gilt es, weiterzumachen und bessere Regelungen zu treffen. Der Druck bleibt aufrechterhalten. Eine
Politik der Spaltung der Arbeitnehmer greift nicht."
Auch die Debatte um den Mindestlohn sei noch nicht zu Ende. Götz: "Wir sind für eine generelle Regelung. Auch die Frage der Anpassung des Mindestlohns bleibt auf der Tagesordnung. Eine Festlegung sollte nach Tarifindex gemacht werden."
Soziales Europa
Mit Blick auf die anstehende Europawahl wirbt die IG Metall für eine starke Wahlbeteiligung und für ein soziales Europa. Reinhold Götz:
"Es gibt zu Recht viel Kritik an der aktuellen Entwicklung in Europa, die viele Menschen durch die Austeritätspolitik in die Armut treibt. Aber wir wollen nicht weniger Europa, sondern ein anderes Europa: Ein soziales Europa! Wir
wollen ein Europa, in dem die Menschen im Mittelpunkt stehen. Das Feld darf nicht den Rechtspopulisten und Rechtsradikalen überlassen werden."
Europäisches Kulturfest: "Leben. Kämpfen. Solidarisieren" am 25.4.2014
Die IG Metall lädt anlässlich 40 Jahre Nelkenrevolution in Portugal und der Europawahl zu einem europäischen Kulturfest am Freitag, den 25.4.2014 ab 19.30 Uhr, ins Jugendkulturzentrum FORUM in Mannheim ein. Viele namhafte
Künstlerinnen und Künstler leisten ihren Beitrag, u.a. Joana, Adax Dörsam, Manuel Campos und der ALSTOM-Chor. Aktionen der IG Metall-Senioren und des DGB zur Kommunal- und Europawahl folgen.
IG Metall geht gestärkt aus den Betriebsratswahlen
Die erste Zwischenauswertung zeige eine überwiegend hohe Wahlbeteiligung und einen sehr guten IG Metall-Anteil an der Zusammensetzung der neuen Gremien. Götz warb noch mal kräftig dafür, bisher noch nicht organisierte
Kollegen für die IG Metall zu gewinnen. Nach Abschluss des Wahlzeitraums am 31.5.2014 wird es zudem eine Veranstaltung für neugewählte Betriebsräte in Mannheim geben.
Zu den betrieblichen Situationen berichtete Götz wichtige Ergebnisse:
Bei WABCO hätten intensive Verhandlungen eine Standortvereinbarung ergeben, die den Standort Mannheim sichert und betriebsbedingte Beendigungskündigungen ausschließt. Bei BorgWarner in Ketsch sei die Schließung zwar
nicht verhindert worden, aber sie findet zu einem späteren Zeitpunkt am 30.6.2015 statt und werde eine teure Angelegenheit für den Arbeitgeber. Gute Regelungen wurden dort bei ATZ, Qualifizierungskostenzuschuss und Abfindungen
getroffen. Aufmerksam verfolgt werde die Situation bei der Mercedes Benz-Niederlassung Mannheim und bei den anstehenden Tarifverhandlungen bei der Firma Eaton.
Revolution Bildung
Götz warb ebenso wie die IG Metall-Jugend-Vertreterin Cheyenne Todaro für die Teilnahme an den nächsten Veranstaltungen der Kampagne "Revolution Bildung".
Es gehe dabei um mehr Geld, Zeit, Qualität und besseren Zugang zu Bildung. Dies werde auch in einer großen Fragenbogenaktion mit vielen Teilnehmern aus Mannheim, u.a. Dual Studierende, deutlich. Die Forderungen der Kampagne
sollen weiter eine Zuspitzung auf eine tarifpolitische Forderung für 2015 erfahren. Die IG Metall veranstaltet am 5. Juni 2014 einen bezirksweiten Aktionstag in Mannheim auf der Neckarwiese.
IG Metall als wichtiger, gesellschaftlicher Akteur
Der neue Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg Roman Zitzelsberger, der zum ersten Mal in seiner neuen Funktion auf der Delegiertenversammlung sprach, gab einen Ausblick auf die Tarifrunde 2015. Aus dem Stimmungstief und
schlechten Ruf vor 10 Jahren sei man herausgekommen. Die IG Metall sei wieder ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur, eine starke Organisation, die mitten in der Gesellschaft verankert ist. Roman Zitzelsberger gratulierte den bereits
gewählten neuen Betriebsräten und erläuterte die aktuelle konjunkturelle und wirtschaftliche Entwicklung. Ein Risikofaktor sei das weltpolitische Umfeld und deflationäre Entwicklungen in anderen europ. Ländern.
Für die Tarifrunde 2015 müssten Erfahrungen aus der letzten Tarifrunde gezogen werden:
Neben verteilungspolitischer Kriterien müssten auch politische Argumente diskutiert und widergespiegelt werden. Ein Mehr an Transparenz und Beteiligung der Gremien wie der Tarifkommission müsse geleistet sowie
Warnstreikkonzepte weiterentwickelt werden.
Jürgen Brunauer empfahl für die Revision die Entlastung des Ortsvorstandes und Geschäftsführung, was die Delegiertenversammlung einstimmig beschloss.
Gabi Oberling bedankt sich für die große Solidarität bei den Verhandlungen von BorgWarner in Ketsch. In der anschließenden politischen Debatte ging es um rentenpolitische Fragestellungen, die BR-Wahlen und die
Tarifrunde 2015.
Letzte Änderung: 03.04.2014