Riesiger Erfolg für dual Studierende
Noch vor drei Jahren gab es bei Eaton weder einen Betriebsrat noch einen Tarifvertrag. Doch dann haben die Beschäftigten bei Eaton einen Entschluss gefasst, dass es so nicht weitergehen kann. Sie wendeten sich an die IG Metall. Nach
einer guten Vorbereitung und Abstimmung mit der Belegschaft, war es der Gewerkschaft ein besonderes Anliegen, dass es keine Ausnahmen gibt und die dual Studierenden von den guten Tarifregelungen profitieren sollen. Alles andere wäre
aus Sicht der IG Metall nicht fair gewesen.
Die Beschäftigten des Filterherstellers Eaton Technologies in Altlußheim haben im Frühling 2014 zusammen einen Tarifvertrag im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft. "Vorher wurden die Kolleginnen und Kollegen nach
Nasenfaktor bezahlt, es gab kein transparentes Entgeltsystem, gleiche Tätigkeiten wurden sehr unterschiedlich entlohnt, dann haben sie sich entschlossen diesen unhaltbaren Zustand zu ändern", so Klaus Stein, zweiter
Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim.
Bei Eaton verdienten die Beschäftigten durchschnittlich 38 Prozent weniger als in anderen tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie. Es ist erst drei Jahre her, da wendeten sich ein paar enttäuschte Kollegen von Eaton an die IG Metall. Es gab damals nicht mal einen Betriebsrat. Dieser wurde dann trotz Widerstand der Geschäftsleitung gewählt. Es war nun möglich auf gesetzlicher Grundlage die Interessen der Belegschaft zu vertreten. "Wir konnten auf einmal ganz offiziell Missstände ansprechen und mussten nicht um unsere Arbeitsplätze fürchten", so ein Betriebsratsmitglied bei Eaton Technologies. So gut die Mitbestimmung durch die Betriebsratswahl auch war, gab noch ein weiteres Problem bei Eaton: die niedrige Bezahlung. Bei der guten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens wollten die Beschäftigten endlich einen Tarifvertrag. Mehr als 10 Tarifverhandlungen und Gespräche, 4 Betriebsversammlungen und ein Warnstreik waren schließlich nötig, um zu einem Ergebnis zu kommen, das die schrittweise Einführung der Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs vorsieht. Das alles ging nur, weil die Beschäftigten zusammengehalten haben und sich nicht von ihrem Ziel abbringen ließen. Die meisten sind in diesem Prozess in die IG Metall eingetreten. Ohne die Unterstützung der Gewerkschaft hätte es keinen Tariferfolg geben können.
Als besonderen Erfolg freut sich die Jugend- und Auszubildendenvertreterin Sarina Laier darüber, dass der Tarifvertrag auch für dual Studierende gilt: "Dass wir es bei Eaton in Altlußheim mit der IG Metall geschafft haben, dass auch für die dual Studierenden der Haustarifvertrag gilt und sie den Auszubildenden gleichgestellt sind, sehe ich als riesigen Erfolg. Da die IG Metall in der Fläche für einen Tarifvertrag für dual Studierende kämpft, könnte das gute Beispiel hier bei Eaton bald Schule auch für andere Betriebe machen."
Letzte Änderung: 26.06.2014