"Wem nützt die EZB?"
Gut 50 KollegInnen füllten die kombinierten Räume "Willi Bleicher" und "Eugen Loderer" im Mannheimer Gewerkschaftshaus. Der anspruchsvolle Vortrag des Referenten Winfried Wolf wurde von den ZuhörerInnen mit großem Interesse verfolgt.
Das lag nicht zuletzt an der spannenden und kenntnisreichen Art seiner Ausführungen. In ihnen wurden sowohl zeitgeschichtliche, wirtschaftliche als auch aktuelle politische Fragen aufgeworfen und in Zusammenhang mit der Debatte um Griechenland gebracht.
Wolf charakterisierte die EZB als eine mächtige Institution, die keiner direkten demokratischen Kontrolle unterworfen sei. Ihre Entscheidungen hätten - auch im Rahmen der "Troika" aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds - zu verheerenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen nicht nur in Südeuropa geführt. Vertiefung der wirtschaftlichen Krise und der Staatsverschuldung, enorme Massenverelendung sowie radikale Aushebelung demokratischer Rechte gerade auch in Griechenland seien die Ergebnisse ihrer neoliberalen Politik.
Das Fazit des Referenten: Die wirksame Solidarität mit dem Widerstand der griechischen Bevölkerung gegen die "Austeritäts"-Politik sei eine aktuelle Schlüsselaufgabe. Dies gelte umso mehr, als die EZB den Interessen
der großen Konzerne und Fonds vor allem im Finanzsektor nutze.
Die anschließende intensive Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum rundete einen gelungenen Informationsabend ab, der u.a. von der IG Metall Mannheim unterstützt wurde.
Letzte Änderung: 31.03.2015