Was macht Ver.di da?

23.02.2006 Zur Zeit ist eine Menge los, auf Deutschlands Straßen. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zum Streik aufgerufen. Aber warum.....?

Es geht dabei um die 40 Stunden-Woche, die die Arbeitgeber fordern. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten zur Zeit 38,5 Stunden. Im Moment kursiert die Ausage der Arbeitgeber durch die Medien: "... es seien ja nur 18 Minuten täglich und somit kein großer Akt!"

Ver.di hat den Streik deshalb beschlossen, weil die Aussage "nur 18 Minunten mehr" zu kurz gedacht ist und über die Auswirkungen nichts aussagt. Es ist eine Mogelpackung, die die Arbeitgeber da vor sich hertragen. Im Grunde geht es um mehrere Tausende Arbeitsplätze, die in Gefahr geraten.

Für die Auszubildenden im öffentlichen Dienst würde die Einführung der 40-Stunden-Woche, das AUS für die Übernahme nach der Ausbildung bedeuten.

Die Rechnung muss so aufgestellt werden:

18 Minuten pro Mitarbeiter pro Tag.

Allein in Baden-Württemberg sind rund 220.000 Menschen im öffentlichen Dienst betroffen.

18 Minuten multipliziert mit 220.000 geteilt durch 60 Minuten sind 66.000 Stunden am Tag, die dem Arbeitgeber unbezahlt zur Verfügung stehen.

Dies auf eine 5 Tage Woche gerechnet sind 330.000 Stunden in der Woche.

Diese auf den ersten Blick recht unscheinbare Minuntenzahl wird auf Grund der Anzahl der Betroffenen ein riesiges Zeitvolumen.

Damit der Arbeitgeber überhaupt Einsparungen vornehmen kann, müsste er dieses zusätzliche Volumen abbauen. Wenn er dies täte wären auf einen Schlag nur in Baden-Württemberg 8.571 Arbeitsplätze in Gefahr.

Die Auswirkungen für die Übernahme der Azubis wären fatal. Übernahme wäre auf Grund der betrieblichen Überkapazitäten an Mitarbeitern für eine lange Zeit ausgeschlossen.

Durch diese erdrückende Wahrheit blieb Ver.di und den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben nichts anderes übrig als sich zu wehren.

Letzte Änderung: 21.03.2013