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22.06.2015 Zweite Delegiertenversammlung der IG Metall Mannheim in 2015 - Aktuelle betriebliche Herausforderungen - Debatte um Industrie 4.0 und Zukunft der Arbeit

Zum Ende des zweiten Quartals fand die zweite Delegiertenversammlung der IG Metall Mannheim in diesem Jahr im Otto Brenner-Saal des Gewerkschaftshauses statt.
Schwerpunkt bildeten die großen betrieblichen Herausforderungen, mit denen die Mannheimer Unternehmen und ihre Beschäftigten derzeit zu tun haben, sowie der Themenkomplex Zukunft der Arbeit und Industrie 4.0.

Als Gäste wurden der baden-württembergische Bezirksleiter Roman Zitzelsberger und Dr. Constanze Kurz vom Vorstand der IG Metall in Frankfurt begrüßt.

Klaus Stein, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, konnte im Mitglieder- und Finanzbericht nach moderatem Jahresbeginn von hoffnungsvollen Ansätzen der Neuorganisation und des Strukturaufbaus in kleineren und mittleren Betrieben berichten. Menschen für die Mitgliedschaft in der IG Metall zu gewinnen und auf dem Weg zu gefestigten betrieblichen Strukturen zu begleiten stünde im Fokus der aktuellen Arbeit der Verwaltungsstelle. Erfreulich sei auch die große Unterstützung der Beschäftigten zusammen mit der IG Metall für die Implementation tariflicher Regelungen in einer Vielzahl Mannheimer Betriebe.
Stein: "Unsere Anstrengungen im Bereich der Zielgruppenarbeit Jugend, für Ferienhelfer und Praktikanten, insbesondere in den Sommermonaten, werden wir fortführen. Das ist einer unserer ganz großen Zukunftsbereiche."

Den Bericht für die örtliche Revision gab Jutta Traxler. Die Delegierten stimmten einstimmig für die Entlastung des Ortsvorstandes und der Geschäftsführung durch die beiden Bevollmächtigten.

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Reinhold Götz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, stellte im Geschäftsbericht zunächst aktuelle Daten und Entwicklungen zur wirtschaftlichen Situation in Deutschland und Europa vor. Einen großen Beitrag leiste ungetrübt der private Konsum zur insgesamt stabilen wirtschaftlichen Entwicklung.
Götz: "In den Mannheimer Unternehmen zeigt sich jedoch ein sehr differenziertes Bild. Im Schnitt erleben wir bis jetzt in 2015 eine normale Kapazitätsauslastung. In einigen Betrieben stehen wir allerdings vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen und Schwierigkeiten."

Durch Kurzarbeit und weitere Maßnahmen werde mit Unterstützung der IG Metall wie schon in den Krisenjahren zuvor Beschäftigungssicherung in der Region ermöglicht. Die IG Metall unterstütze aktuell die Kolleginnen und Kollegen in vielen Betrieben bei der Bewältigung der immensen Herausforderungen und der Sicherung von Tarifverträgen und Arbeitsplätzen.

"Intensive Vor-Ort-Arbeit mit neuen Formen der Aktivierung leisten wir z.B. aktuell bei einer Hand voll mittleren Betrieben, die bisher keine Tarifbindung haben", berichtete Götz.
Eine traurige Nachricht sei die Werksschließung bei BorgWarner Transmission Systems in Ketsch zum 30.06.2015. Die IG Metall habe dennoch trotz allem dort viel erreicht: Transfergesellschaft für alle, hohe Abfindungen, Werksschließung um ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Trotzdem bleibe ein bitteres Ende für die Kolleginnen und Kollegen.

Zudem sei die IG Metall aktuell mit Phänomenen wie Fusionen, Verschmelzungen, aber auch der Übernahme durch Finanzinvestoren, wie z.B. Pfaudler, Felina, Bopp & Reuther konfrontiert. Man stehe auch vor seiner sehr schwierigen Situation bei Alstom Power in Mannheim: Mögliche Auflagen der Kartellrechtsbehörden im Bereich Gasturbinen würden zu großen Problemen in Mannheim führen. Dies bilde sich zurzeit zur zentralen Auseinandersetzung in unserer Stadt, auch mit Auswirkungen auf andere Alstom-Standorte und den GE-Konzern insgesamt.

Reinhold Götz berichtete weiter von der Umsetzung des Tarifergebnisses 2015: Die IG Metall unterstütze verstärkt die Modifikation der bestehenden Betriebsvereinbarungen zum Thema FlexÜ/ Altersteilzeit in den Betrieben. Als weiteren Schwerpunkt werde man das Thema Qualifizierung angehen: "Qualifizierung hat strategische Bedeutung, muss aber erst von unten wachsen", ergänzte Götz. "Wir werden intensiv den Aufbau von Kompetenz dazu in den Betriebsräten und Vertrauenskörpern unterstützen."
Götz berichtete weiter über die abgeschlossenen Tarifrunden im KFZ- und Elektrohandwerk mit Abschlüssen, die ein deutliches Plus im Geldbeutel bedeuteten. Außerdem stand die Diskussion um das neue Tarifeinheitsgesetz, um Änderungen beim Elterngeld und den Pflegegesetzen sowie die gesetzlichen Neuerungen bei Leiharbeit und Werkverträgen am Ende des Geschäftsberichtes. Götz sicherte zu, dass die IG Metall und die Betriebsräte Einfluss auf die Umsetzung der Bildungszeitgesetzes nehmen werden. "Das Gesetz muss nun mit Leben gefüllt werden. Wir werden in Mannheim über neue Möglichkeiten und Angebote informieren." Götz gab zudem einen Rückblick auf die Jubilarehrung am 06. Juni 2015 und einen Ausblick auf den Gewerkschaftstag der IG Metall im Oktober 2015.

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"Maschinenbau trifft Softwareindustrie"

In ihrem Referat: "Die Zukunft der Arbeit - Industrie 4.0" stellte die Kollegin Dr. Constanze Kurz die Verschmelzung der physischen Produktionswelt mit der virtuellen Welt der IT und des Internet vor. Cyber-physische Systeme - mit Sensortechnologie - kommunzieren miteinander - neue Wertschöpfungsketten mit neuen hybriden Produkten aus Gut, Dienstleistung und Expertise entstehen.
Aufträge würden sich perspektivisch selbst steuern und dezentral selbst organisieren, mit einer schnellen Vernetzung auf Produktions- und Geschäftsebene. Erste Entwicklungen seien auch in der Metall- und Elektroindustrie in Mannheim und Region sichtbar und erlebbar. Die IG Metall künmmere sich um die Leitfragen:
- Wie sieht die Zukunft der Unternehmen in der Region aus?
- Welche neuen Spieler gibt auf dem Markt?
- Welche Standards gelten, mit denen diese Entwicklungen stattfinden werden?

Im Fokus stünde vor allem anderen die massiven qualitativen Auswirkungen auf Arbeit unter der Leitfrage "Unterstützung oder Enteignung von Arbeit?". Die IG Metall werde sich in die Debatte einmischen und die Prognosen von Arbeitsplatzverlusten mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.

Bezirksleiter Roman Zitzelsberger rief dazu auf, in den aktuellen Debatten um Mindestlohn, Rente oder Bildungszeitgesetz den neoliberalen Parolen vom "Bürokratiemonster" entschieden entgegen zu treten. Missbrauch von Menschen und Arbeitskraft sowie die Verhinderung von elementaren Menschen- und Arbeitnehmerrechten müssten IG Metall, Betriebsräte und Beschäftigte mit aller Kraft bekämpfen. Es gehe bei den gesetzlichen Neuerungen um nichts weniger als vernünftige, ausgewogene Regelungen im Interesse von sowohl Arbeitnehmern als auch Unternehmen.

In der Aussprache nahmen die Delegierten zu den aktuellen Themen aus Betrieben, Politik und Industrie engagiert Stellung und forderten u.a. zu Alstom die Solidarität aller Kolleginnen und Kollegen aus Mannheim und der Region ein.

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Letzte Änderung: 22.06.2015