Arbeitsplatzabbau bei Bombardier

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09.07.2015 Bombardier kündigt Schließung und Verlagerung der Stromrichter-Produktion an - 200 Arbeitsplätze stehen zur Debatte - Betriebsrat und IG Metall fordern Rücknahme der Schließungspläne.

Den Beschäftigten und dem Betriebsrat des Betriebes "Bombardier Transportation" in Mannheim wurde heute mitgeteilt, dass das Management beabsichtige, den Produktionsbereich in Mannheim bis Mitte 2016 zu schließen. Dabei sollen bis zu 200 Beschäftigte in Mannheim ihre Arbeitsplätze verlieren.

Von Seiten des Managements wird behauptet, der Bedarf an Stromrichtern für den europäischen Markt sei nicht mehr groß genug für drei Produktionsstandorte. Die für Mannheim geplanten Produktionsaufträge sollen nach Trapaga in Spanien verlagert werden.

Für den Betriebsrat und die IG Metall ist diese Planung völlig unverständlich. Die Beschäftigten sollen mit ihren Arbeitsplätzen für wirtschaftliche Probleme bezahlen, die sie selbst nicht verursacht haben. Außerdem würden die Planungen dem Unternehmen selbst mehr schaden als nutzen.

Mit der Auslastung des Betriebs sei eine derartige Maßnahme aus Sicht von IG Metall und Betriebsrat nicht zu rechtfertigen. Die Auslastung der Produktion in Mannheim wurde noch vor kurzem im Aufsichtsrat als "stabil" bezeichnet.

Der Produktionsbereich in Mannheim habe eine sehr hohe Produktivität und viel personengebundenes Know-How, das nicht in andere Betriebe transferiert werden könne.

Bombardier hatte und hat massive Probleme in der Abwicklung der großen Fahrzeugprojekte. Eine Schließung der Produktion in Mannheim würde nichts zu Lösung dieser Probleme beitragen, sondern zu weiteren Verzögerungen bei der Auslieferung von Fahrzeugen führen.

Die Stromrichter-Fertigung ist integraler Teil des Mannheimer Betriebs. Eine Schließung würde nicht ohne negative Rückwirkungen auf die Engineering-Bereiche bleiben.
"Für den gesamten Standort Mannheim wäre die Schließung der Produktion ein großer und irreparabler Verlust", so Klaus Stein, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim.

"Die Verantwortung für die wirtschaftliche Schieflage des Konzerns tragen nicht die Beschäftigten, sondern das Management. Dieses Handeln von Bombardier ist inakzeptabel und bietet keine nachhaltige Perspektive", ergänzt Stein.

Bislang habe keine der gesetzlich vorgeschriebenen Beratungen mit dem Wirtschaftsausschuss und dem Betriebsrat stattgefunden. Der Betriebsrat fordert, dass das Management die Schließungsabsicht zurückzieht. Man werde selbst alles tun, um den Abbau der Arbeitsplätze in der Produktion zu verhindern.

Letzte Änderung: 09.07.2015