Proteste bei Daimler Chrysler & EVO-Bus

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01.03.2006 Mit Protesten reagiert die Belegschaft von Daimler Chrysler und EVO-Bus in Mannheim/Waldhof auf die festgefahrenen Tarifgespräche zum gekündigten Lohnrahmentarifvertrages II.

Bereits Heute um 0:00 Uhr (1.3.2006) legten die Beschäftigten der Nachtschicht die Arbeit nieder. Die Frühschicht versammelte sich vor dem Betriebsratsbüro zu einem Warnstreik. Die Mittagsschicht wird Heute gegen 16:00 Uhr die Arbeit niederlegen. Joachim Horner, Betriebsratsvorsitzender und IG Metall Tarifkommissionsmitglied erläuterte den Streikenden den bisherigen Verhandlungsstand. Er rief die Arbeitgeber auf, die Kündigung des Tarifvertrages zurückzunehmen und verwies auf die Notwendigkeit tariflicher Regelungen zur Begrenzung von restriktiven Arbeitsbedingungen.
Der Tarifvertrag war von Südwestmetall zum Jahresende 2005 gekündigt worden. Er regelt neben der fünf Minuten Erholzeit auch die pauschalierte Bedürfniszeit von drei Minuten für Beschäftigte im Leistungslohn. Außerdem sichert er Mitbestimmungsrechte bei der Personalbesetzung von fließ- und taktgebundenen Arbeit.
Joachim Horner: "Die südwestdeutsche Metall- und Elektroindustrie ist international höchst wettbewerbsfähig. Die erkämpften Standards sind längst durch die gestiegene Produktivität gedeckt. Gute Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung sind Erfolgsgaranten. Aber Südwestmetall tut so, als müsse man sich für sozialen Fortschritt schämen. Den Erfolg in den Betrieben erarbeiten Menschen. Sie sind weder Maschinen noch nackte Kostenfaktoren."
Die Friedenspflicht zu diesem Tarifvertrag ist am 28. Februar ausgelaufen. Betroffen sind von den Regelungen im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden etwa 92 000 Beschäftigte.
Am kommenden Montag, 6. März, treffen sich die Tarifparteien zu einer weiteren Tarifverhandlung in Böblingen bei Stuttgart.

Letzte Änderung: 21.03.2013