Warnstreik bei John Deere

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08.03.2006 1.200 Beschäftigte protestieren gegen die Kündigung des Lohnrahmentarifvertrages II

Heute Morgen (8.3.06) um 9:15 Uhr haben sich ca. 1.200 Beschäftigte der Frühschicht der John Deere Werke Mannheim für eine Stunde im Werk versammelt, um gegen die Kündigung der Fortführungsbestimmungen des Lohnrahmentarifvertrages II zu protestieren.

Rainer Wietstock, Betriebsratsvorsitzender und IG Metall Tarifkommissionsmitglied erläuterte den Streikenden den bisherigen Verhandlungsstand. Er verwies darauf, dass die Regelungen dieses Tarifvertrages enorme Bedeutung für die Beschäftigten haben, um restriktive Arbeitsbedingungen begrenzen und regeln zu können. Wietstock: "Wir brauchen die Erholpause wegen der enormen Belastungen im Leistungslohn. Ohne die Pausenzeiten würde Beschäftigung durch freiwerdende Kapazitäten abgebaut werden. Dies ist für uns nicht hinnehmbar."

Der ebenfalls anwesende 2. Bevollmächtigte der IG Metall Mannheim, Reinhold Götz, rief die Streikenden auf, sich aktiv in der Auseinandersetzung zu engagieren: "Die 1973 erstreikten Regelungen für Beschäftigte in fließ- und taktgebundener Arbeit sind keineswegs ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Sie sind sogar heute in vielen Betrieben wie auch bei John Deere wichtiger denn je."

Der Tarifvertrag war von Südwestmetall zum Jahresende 2005 gekündigt worden. Er regelt neben der fünf Minuten Erholzeit auch die pauschalierte Bedürfniszeit von drei Minuten für Beschäftigte im Leistungslohn. Außerdem sichert er Mitbestimmungsrechte bei der Personalbesetzung von fließ- und taktgebundener Arbeit.

Die Friedenspflicht zu diesem Tarifvertrag ist am 28. Februar ausgelaufen. Betroffen sind von den Regelungen im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden etwa 92 000 Beschäftigte.

Letzte Änderung: 21.03.2013