Begleiten und Gestalten
Die vierte Delegiertenversammlung der IG Metall Mannheim und damit letzte in diesem Jahr fand am Montag, den 23. November 2015, im Otto-Brenner-Saal des Mannheimer Gewerkschaftshauses statt. Zu Gast: Bezirksleiter Roman Zitzelsberger.

Klaus Stein, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, begrüßte die Delegierten und entschuldigte zugleich den Kollegen Reinhold Götz, der in Sachen Alstom/ GE unterwegs war. Stein ging in seinem Geschäftsbericht auf die Terroranschläge von Paris ein.
"Unsere Antwort darauf darf kein Aktionismus sein. Freiheit und friedliche Kultur des Zusammenlebens müssen bewahrt werden."
Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdebatte stelle die IG Metall klar, dass der Hetze gegen flüchtende und Asyl suchende Menschen, die gerade vor Terror, Angst und Krieg flüchteten, eine klare Absage erteilt werde. Wichtiges Anliegen der IG Metall sei es, regionale Aktivitäten zur Unterstützung und gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen wie Sprachkurse zu unterstützen.
"Wir dürfen nicht der Gefahr erliegen, gesellschaftliche Skandale durch Lässigkeit zu akzeptieren", forderte Stein. Der Sprachgebrauch gegenüber Fremden werde zunehmend aggressiver und diskriminierender.
Betriebliche Herausforderungen bewältigen, Gestaltungskraft der IG Metall Mannheim herausstellen
Mit Blick auf die vielen Veränderungsprozesse und Herausforderungen in diesen Wochen in den von der IG Metall Mannheim betreuten Betrieben sicherte Stein intensive Begleitung, professionelle Unterstützung und gestaltende
Durchsetzungskraft zu: "Wir erleben derzeit ein hohes Maß an Solidarität in den aktuellen Konflikten, z.B. bei Bombardier. Das Bild der IG Metall ist dabei ein positives. Wir sind gestaltender und konstruktiver
Gesprächspartner."

Kollegin Janna Köke stellte den Delegierten den aktuellen Entwurf für ein neues Arbeitnehmerüberlassungsgesetz vor. Aus Sicht der IG Metall enthalte es neben bestehenden Kritikpunkten einige positive Aspekte.
Die Gewerkschaftssekretäre berichteten den Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter über die aktuelle Situation in den Betrieben Mannheims und der Region.
Der baden-württembergische Bezirksleiter Roman Zitzelsberger gab einen Rückblick auf den Gewerkschaftstag 2015. "Die Themen und Beschlüsse, insbesondere zur Arbeitszeit, werden die IG Metall voranbringen. In der
Perspektive werden neue Arbeitskampf- und Warnstreikkonzepte eine größere Rolle spielen."
Zitzelsberger erläuterte die aktuelle wirtschaftliche Situation im Land und nahm die Vorbereitungen zur nächsten Tarifrunde im Frühjahr 2016 in den Blick. Ziel müsse sein, Reallohnsteigerungen umzusetzen. Der Fahrplan
für die Tarifrunde werde gemeinsam erarbeitet und umgesetzt.

Solidarität organisieren, gemeinsam handeln
Vor der anschließenden Aussprache wurden Ortsvorstand und Geschäftsführung der IG Metall Mannheim von den Delegierten einstimmig entlastet.
In der Debatte um die betrieblichen wie gesellschaftspolitischen Umbrüche und Probleme wurde deutlich, dass Solidarität fortan noch stärker überbetrieblich organisiert werde. Dazu soll in den nächsten Wochen ein gemeinsames Treffen mit Betriebsräten zur Netzwerkbildung stattfinden.
Letzte Änderung: 25.11.2015