Mehr Gerechtigkeit, mehr Tarif
Die Tarifrunde 2016 der Metall- und Elektroindustrie ist in vollem Gange.
Die IG Metall hat ihre Forderungen vorgelegt, nun wird verhandelt. Dabei geht es um mehr Geld - und es geht auch um mehr Gerechtigkeit. Denn: Nicht alle Beschäftigten werden von den Tariferhöhungen profitieren.
Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Betrieben haben keinen Anspruch auf die zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern vereinbarten tariflichen Einkommen, Arbeitszeiten und Urlaubsansprüche.
Und leider werden es immer mehr, die außen vor bleiben: Nur noch etwas mehr als jeder zweite Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie arbeitet in einem tarifgebundenen Betrieb. Das heißt, die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen erhält weniger Einkommen, hat längere Arbeitszeiten und weniger Anspruch auf Urlaub. Die IG Metall findet: Das ist nicht akzeptabel! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist ein Menschenrecht und eine Frage der Solidarität.
Wir kennen viele Wege in die Tarifbindung. Der erste Schritt heißt in jedem Fall: Viele Mitglieder für die IG Metall gewinnen. Denn Tarifbindung ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage der ökonomischen Vernunft. Denn Unternehmen, die aus der Tarifgemeinschaft aussteigen, stehlen sich aus der Verantwortung. Sie versuchen, sich auf Kosten der Belegschaft einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Aber die Lohnspirale nach unten hat noch nie Standorte gesichert.
Die IG Metall weiß: Für mehr Gerechtigkeit braucht es Durchsetzungskraft und dafür viele Mitglieder. Und für alle, die jetzt in der Tarifrunde Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewinnen wollen, haben wir gute und überzeugende Argumente kurz und knapp aufbereitet: auf unseren neuen Spickerkarten, sie können heruntergeladen oder bestellt werden. So hat man immer das passende Argument bei der Hand!
Ihr findet hier zum Download die metallnachrichten - Eine Information für die Beschäftigen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg. Das erste Arbeitgeber-Angebot ist eine Provokation und völlig unzureichend.
Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Fest steht: Mit Einmalbeträgen und 0,9 Prozent mehr Geld lässt sich die IG Metall nicht abspeisen. Weder für Beschäftigte in tarifgebundenen noch für Kolleginnen und Kollegen
in bislang
tariflosen Betrieben, die in die Tarifrunde 2016 miteinbezogen werden.
Lasst uns in den nächsten Wochen gemeinsam unserer Forderung nach fünf Prozent
mehr Geld und nach mehr Gerechtigkeit Nachdruck verleihen!"
Warnstreiks programmiert
Am 28. April ist die dritte Verhandlung in Pforzheim geplant. Dort müsse Südwestmetall sein Angebot signifikant verbessern, so Zitzelsberger. "Sonst rollt ab dem 29. April eine massive Warnstreikwelle durchs Land."
Letzte Änderung: 18.04.2016