Heute Morgen (4. April 2006),legten um 9:30 Uhr 380 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht bei Deutz Power Systems die Arbeit nieder.

Zu Beginn des Warnstreiks demonstrierten die Beschäftigten durch das Werksgelände und versammelten sich anschließend am Tor 2 in der Carl-Benz Strasse in Mannheim/Neckarstadt.

Dort wurden sie von dem Betriebsratsvorsitzenden Peter Schwab und Reinhold Götz, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim über die aktuelle Tarifsituation informiert.

Peter Schwab rief die Arbeitgeber auf, die Kündigung der Tarifbestimmungen zum Lohnrahmen II zurückzunehmen. Er verwies auf die Notwendigkeit tariflicher Regelungen zur Begrenzung von restriktiven Arbeitsbedingungen. Schwab: "Auch für die Beschäftigten bei Deutz sind die Lohnrahmen II Bestimmungen unverzichtbarer Bestandteil, die wir uns nicht wegnehmen lassen werden."

Dieser Tarifvertrag war von Südwestmetall zum Jahresende 2005 gekündigt worden. Er regelt neben der fünf Minuten Erholzeit auch die pauschalierte Bedürfniszeit von drei Minuten für Beschäftigte im Leistungslohn. Außerdem sichert er Mitbestimmungsrechte bei der Personalbesetzung von fließ- und taktgebundenen Arbeit.

Reinhold Götz rief die Arbeitgeber auf, endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen. Er merkte an, dass es neben der Forderung nach fünfprozentiger Entgeltsteigerung auch um den Tarifvertrag vermögenswirksame Leistungen gehe. Götz: "Die Arbeitgeber brauchen offensichtlich den Druck der Belegschaften um sich am Verhandlungstisch zu bewegen. Die Menschen protestieren für ihren fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg. Für gute Arbeit soll auch gutes Geld gezahlt werden."

Gegen 10:30 Uhr wurde der Warnstreik beendet und die Beschäftigten kehrten an ihren Arbeitsplatz zurück.

Die IG Metall Baden-Württemberg fordert in dieser Tarifrunde eine fünfprozentige Erhöhung der Entgelte ab dem 1. März 2006 mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Einen Tarifvertrag vermögenswirksame Leistungen gleichlautend dem gekündigten bundesweiten Tarifvertrag vermögenswirksame Leistungen. Die Wiederinkraftsetzung der gekündigten Fortführungsbestimmungen des Lohnrahmentarifvertrages II.

Die nächste Verhandlungsrunde für das Tarifgebiet Baden-Württemberg findet am 6. April 2006 in Mannheim statt.