GE: Kein Gehör für Beschäftigte
Am Mittwoch, 14.12.2016, fand um 11:00 Uhr eine Protestveranstaltung der Beschäftigten von General Electric Power (GE) aus Mannheim vor der General Electric Deutschland Holding in der Bleichstr. 64-66 statt.
Sehr seltsame Erfahrungen musste dann eine Delegation machen.
Bei einem Besuch in der dort angesiedelten GE- Zentrale baten sie höflich um ein Gespräch mit der deutschen Konzernleitung. Sie wurden daraufhin vom Empfang aufgefordert, in der "Lounge" Platz zu nehmen.
Nach einer längeren Wartezeit betrat eine GE-Angestellte, ohne zu grüßen und ohne sich vorzustellen, den Raum. Sie fotografierte ohne weiteres die anwesenden Kollegen und forderte sie mit Unterstützung einer zweiten
Person in sehr unfreundlichem Ton auf, in den Eingangsbereich des GE-Towers hinunterzugehen. Dort würde ein Gesprächspartner zu ihnen kommen.
Nachdem die Abordnung aus Mannheim auch dort ruhig und geduldig gewartet hatte, kam diese zweite GE-Angestellte in den Eingangsbereich und verlangte von den Kollegen, vor dem Gebäude zu warten. Trotz des Hinweises, dass sie mit
Beschäftigten von GE sprechen würde, und trotz des Vorzeigens der Werksausweise, blieb sie stur. Sie behauptete "Sie sind keine GE-Mitarbeiter", da die vorgezeigten Legitimierungen von Alstom seien und forderte die Delegation
auf, das Haus zu verlassen.
Nach diesem merkwürdigen Erlebnis gingen die abgeordneten Personen zu ihren vor dem GE-Hochhaus wartenden KollegInnen. Von GE kam auch jetzt kein Gesprächspartner. Die Mannheimer GE-Beschäftigten beschlossen daraufhin,
PassantInnen über die Vorgänge bei General Electric und die geplante Arbeitsplatzvernichtung bei GE Power zu informieren.
Danach verteilten sie Flugblätter an und in der Frankfurter Börse und am Weihnachtsmarkt.
Die Beschäftigten von General Electric, Werk Mannheim, protestierten vor der Deutschlandzentrale ihres Konzerns in Frankfurt gegen die geplante faktische Schließung ihres Standortes und der damit verbundenen Vernichtung von über 1.000 Arbeitsplätzen.
General Electric hatte erst 2015 die Energiesparte von Alstom übernommen. Im
Januar diesen Jahres wurde dann ein weltweites Restrukturierungprogramm bei den übernommenen Ex-Alstom-Werken angekündigt. In Europa sind, so die Pläne, 6.500 Beschäftigte betroffen, ca. 1.700 allein in Deutschland.
Im Standort Mannheim ist der Abbau von 1.066 Mitarbeiter/innen vorgesehen, einschließlich der Schließung der Turbinenfertigung mit ca. 450 Arbeitsplätzen und der Ausbildungswerkstatt.
Es gibt konkrete Pläne einer Übernahme - mit der Zusage des Erhalts aller
Arbeitsplätze durch das Bündnis "GRANTINO". Ob GE ernsthaft diese Option
verhandelt, erscheint mehr als zweifelhaft. Im Gegenteil der Konzern schaltete bereits auf Konfrontationskurs. Die Gerichte mussten bemüht werden.
In Mannheim fanden bereits zahlreiche Protestaktionen statt.
Über weitere Aktionen und Veranstaltungen werden wir Sie/ euch auf dem Laufenden halten.
Letzte Änderung: 14.12.2016