Großer Vertrauensbeweis

Vorschaubild

28.06.2018 Betriebsratswahlen 2018: IG Metall zieht erste Bilanz - Vertrauensbeweis für Arbeit der IG Metall-Betriebsräte - Mehr Jüngere, mehr Frauen in den Gremien

Anfang März bis Ende Mai konnten Millionen Beschäftigte neue Betriebsräte wählen. Eine erste Auswertung der IG Metall zeigt: Gut zwei Drittel der Beschäftigten haben sich beteiligt. Für die IG Metall erfreulich: Ihre Kandidatinnen und Kandidaten haben sehr gut abgeschnitten.

In den Betriebsräten gibt es viele neue Gesichter. Knapp 37 Prozent aller neugewählten Betriebsräte sind zum ersten Mal gewählt worden. Das zeigen die ersten Zwischenergebnisse aus den Betrieben, in denen die IG Metall als Gewerkschaft zuständig ist. 6541 Wahlen mit rund 2,5 Millionen Wahlberechtigten sind ausgewertet. Das sind 60 Prozent.

Die Neuen sind im Schnitt etwas jünger als bei der Wahl 2014. 17 Prozent sind unter 35 Jahre alt. 23,6 Prozent der Mandate gewannen Frauen. Damit sind sie in den Betriebsräten stärker vertreten als in den Belegschaften, in denen ihr Anteil nur 19,7 Prozent ­beträgt.

Angestellte unterrepräsentiert

Anders sieht es bei den Angestellten aus. Zwar kommen jetzt 37,4 Prozent aller Betriebsräte aus Büros oder Entwicklungsabteilungen. Das sind knapp zwei Prozentpunkte mehr als 2014. Aber damit sind sie, gemessen an ihrem Anteil an den Beschäftigten, noch unterrepräsentiert. Denn in den Belegschaften sind rund die Hälfte kaufmännische oder technische Angestellte oder haben akademische Berufe.

Überzeugende Arbeit

In 542 Betrieben wurde zum ersten Mal eine Interessenvertretung gewählt. Rund 76 Prozent der neu Gewählten sind IG Metall-Mitglieder. "Das ist ein großer Vertrauensbeweis für die Betriebsratsarbeit der Metallerinnen und Metaller", freut sich Rudolf Luz, der den Bereich "Betriebspolitik" beim IG Metall-Vorstand leitet. "Es zeigt, dass sie überzeugende Arbeit geleistet haben."

Rechte ohne Chance

Gegnerische Listen hatten keine Chance. Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) schrumpfte auf 0,25 Prozent - auf noch weniger als 2014, als sie auf 0,34 Prozent der Stimmen kam. Die AUB bringt es auf 0,05 Prozent. Rechtspopulisten, wie das "Zentrum Automobil", konnten nur in wenigen Betrieben Mandate gewinnen, allerdings nicht auf Kosten der IG Metall, sondern zu Lasten gegnerischer Listen, vor allem der CGM. Rechtspopulisten stellen nur 19 der 50 801 Betriebsräte.

Gute Basis

Rudolf Luz zieht aus dem Zwischenergebnis die Schlussfolgerung: "Wir müssen uns noch mehr anstrengen, um Angestellte für die IG Metall und für Betriebsratsarbeit zu gewinnen und um in noch mehr Betrieben Interessenvertretungen durchzusetzen." Insgesamt zieht Luz eine positive Bilanz. Dass die Betriebsräte der IG Metall so gut abgeschnitten haben und die Zahl der Betriebe mit Betriebsratsgremien zugenommen hat, ist für ihn eine "gute Grundlage, um die anstehenden Aufgaben, wie Digitalisierung und Umbau der Autobranche, zu bewältigen".

Letzte Änderung: 28.06.2018