Zur letzten Delegiertenversammlung der IG Metall Mannheim in diesem Jahr begrüßte Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter/ Geschäftsführer, alle anwesenden Delegierten.

Thomas Hahl, 2. Bevollmächtigter/ Geschäftsführer und Kassierer, berichtete über eine positive Entwicklung bei den Mitgliederzahlen. Allerdings seien perspektivisch Abgänge bedingt durch den bereits bekannten Wegzug von Betrieben zu erwarten. Es gebe außerdem eine leicht positive Entwicklung beim Ortskassenvermögen bei aktuell sehr geringer Zinsentwicklung. Die Umbaumaßnahmen der Geschäftsstelle seien mittlerweile beendet. Hahl: "Alle sind eingeladen, sich die neuen Räume anzuschauen. Eine erste Veranstaltung in neuen Räumen fand bereits am vergangenen Samstag statt."

Für die Revision beantragte Perry Braun die Entlastung der Geschäftsführung. Diesem Wunsch folgten die Delegierten einstimmig.

Klaus Stein legte im Geschäftsbericht anschaulich dar, in welchem gesellschaftspolitischen Kontext sich die IG Metall gerade befindet. Mit Sorge beobachte man den großen Bedeutungsverlust der Volksparteien sowie den Anstieg der rechtsextremen AfD bei den letzten Landtagswahlen. Ein weiterer Megatrend sei das strategische Infragestellen des Tarifvertragssystems und der Gewerkschaften durch das Arbeitgeberlager.

"Wie verändert sich Gesellschaft? Und wie ist der Stellenwert von Gewerkschaften im 21. Jahrhundert? - diese Fragen begleiten uns intensiv", sagte Klaus Stein. Ein weiteres Topthema sei die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung und der Verhinderung von Altersarmut. Aktuell würden die Fragen nach tarifvertraglichen Regelungen zur betrieblichen Altersversicherung, zum Optionsmodell und zum Sozialpartnermodell heftig in der IG Metall diskutiert.

Stein: "Für uns muss klar sein: Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung und Fortführung der Debatte um die Zukunft der betrieblichen Altersversorgung. Dazu braucht es die Umsetzung der Forderungen aus der Rentenkampagne."

In 2019 stünde der 24. Ordentlicher Gewerkschaftstag in Nürnberg an. Stein sprach die Einladung aus, bis zum März 2019 Ideen und Anträge in den Personengruppen und Arbeitskreise zu erarbeiten. Auf einer zusätzlichen Delegiertenversammlung werde man alle Anträge dazu dann diskutieren.

In Bezug auf die Umsetzung der neuen Arbeitszeitmöglichkeiten im Betrieb bat Klaus Stein um eine offene Debatte und ein "offenes Visier". "Legt offen, wer auf Basis einer sozialen Grundlage und der Gemeinschaft der IG Metall einen tariflichen Anspruch darauf hat. Werbt offensiv für den Beitritt zu unserer starken Gemeinschaft."

Stein stellte den Schwerpunkt der Arbeit der IG Metall Mannheim im kommenden Jahr sowie die beteiligten Betriebe dar. Unter dem Motto "Wir in Mannheim - Gemeinsam stark!" werde man bis zur nächsten Tarifrunde die betriebliche Durchsetzungskraft und Gestaltungsmacht ausbauen.

Stein: "Um den politischen Herausforderungen der nächsten Jahre zu begegnen, bedarf es einer starken IG Metall. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten!"

Aus den verschiedenen betrieblichen Entwicklungen und Auseinandersetzungen berichteten die politischen Sekretäre der Delegiertenversammlung. Neben Diskussionen um massiven Personalabbau wie bei ABB verzeichnete die IG Metall Mannheim u.a. z.B. einen vorzeigbaren Tariferfolg bei Leica Microsystems.

In der Diskussion zum Geschäftsbericht sprachen die Delegierten u.a. zur Alterssicherung und zum Gewerkschaftstag sowie zu den betrieblichen Berichten.

Für die Bezirksleitung sprach Roman Romanowski und betonte, wie gut und erfolgreich die Schwerpunktsetzung der IG Metall Mannheim sei. Es gelte, "unsere Handlungsmächtigkeit zu erhalten und auszubauen."