"Es steht schlecht um das Monstrum,
wenn es schon Liebesschwüre verlangt, weil ihm seine Diener kalt und innerlich distanziert in den Mantel helfen."

Dieses Zitat des alemannischen Liedermachers Walter Mossmann stand über der Kulturveranstaltung zur Geschichte der Berufsverbote am 03. April. V
Veranstalter waren die Mannheimer Abendakademie, der DGB (Region Nordbaden) und die Mannheimer IG Metall.

5 Stimmen, Gitarren, Laute, ein elektronisches Klanginstrument und ein Stuhl.

Mit ihrer Veranstaltung bewies die KünstlerInnengruppe "Bunte Vielfalt statt völkischer Einfalt", wieder einmal, dass auch mit eher kleinem Aufwand große und überzeugende Wirkung erzielt werden kann.

Thema der Montage aus Texten, Liedern, Kabarett und Szenen nach Texten von u. a. Hilde Domin, Immanuel Kant, Heinrich Böll, Ödön von Horvath oder eigenen Werken, war das System der Gesinnungsschnüffelei, Denunziation und Meinungsunterdrückung im historischen und aktuellen Kontext.

Im Zentrum der aktuellen Bestandsaufnahme standen dabei die Gerichtsakten, vielfach eingeschwärzten Verfassungsschutzberichte und Urteilsbegründungen gegen den Heidelberger Lehrer Michael Csaszkoczy, der vor allem wegen seiner konsequent-antifaschistischen Haltung in den Fokus der Dienste und Gerichte geriet.

Ein bedrückendes und teilweise auch kafkaeskes Echtzeit-Gemälde das von Bettina Franke, Bernd Köhler, Einhart Klucke, Michael Csaszkoczy und Monika-Margret Steger engagiert und überzeugend in Szene gesetzt wurde. Das Publikum dankte mit langem Applaus. Weitere Aufführungen sind geplant.