Digitalen Wandel gemeinsam gestalten

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16.09.2019 Umfrage der IG Metall zur Transformation: Digitaler Wandel ist vielen Betrieben in Baden-Württemberg noch fremd - Zukunft nicht verspielen, sondern jetzt gestalten, auch in den Betrieben Mannheims

Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Wer die Zukunft nicht verspielen will, muss sich jetzt um die Qualifizierung seiner Beschäftigten kümmern!"

Stuttgart. 4 von 10 Unternehmen in den Branchen der IG Metall Baden-Württemberg haben keine klare Strategie zur Bewältigung der Transformation, besonders groß sind die Defizite bei der Personalplanung undQualifizierung. Nur in jedem zweiten Betrieb gibt es eine systematische Personalplanung mit Blick auf den digitalen Wandel. Das hat eine umfangreiche Befragung der IG Metall unter Betriebsräten und Vertrauensleuten ergeben,zusammengefasst werden die Ergebnisse bundesweit im sogenannten Transformationsatlas.

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Die Ergebnisse bestätigen unsere Befürchtungen - noch zu viele Betriebe sind nicht auf den Wandel der Industrie eingestellt. Damit vergeben dieBetriebe wichtige Chancen und bringen die Arbeitsplätze ihrer Beschäftigten in Gefahr." Der Gewerkschafter fordert: "Wer die Zukunft nicht verspielen will, muss sich jetzt um die Qualifizierung seiner Beschäftigtenkümmern."

Transformationsatlas

Der Transformationsatlas liefert eine Bestandsaufnahme zu den Folgen von Trends wie Digitalisierung und Elektromobilität; bundesweit haben sich knapp 2.000 Betriebe mit rund 1,7 Millionen Beschäftigten beteiligt.Aus Baden-Württemberg sind Daten von mehr als 300 Betrieben mit rund 370.000 Beschäftigten eingeflossen, jeder zweite Betrieb ist im Maschinenbau oder der Fahrzeugindustrie tätig. Aus den Angaben ergibt sichein Bild vom Stand der Digitalisierung in den Betrieben, von ihrer Strategie zu Produkten, Umsatz und Beschäftigung sowie zu Personalentwicklung und Mitbestimmung. Für die IG Metall ist der Atlas eine Grundlage für dieweitere Gestaltung der Transformation.

Besonders die baden-württembergische Automobil- und die Zulieferindustrie wird durch den Technologiewandel stark verändert, dortige Betriebsräte und Vertrauensleute erwarten einen negativen Beschäftigungstrend.Im Maschinenbau und in der Elektrotechnik wird die Entwicklung eher stabil eingeschätzt. Über alle Branchen hinweg rechnet jeweils ein knappes Drittel der Betriebe damit, dass es in der Verwaltung und der internenLogistik zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommen wird. Allerdings erwarten 44 Prozent, dass durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle Arbeitsplätze aufgebaut werden; gefolgt von Chancen durch dieDigitalisierung der IT (38 Prozent) und der Digitalisierung von Produkten (34 Prozent).

"Damit diese neuen Arbeitsplätze tatsächlich entstehen, muss jetzt in die Entwicklung und Ansiedelung von Zukunftsprodukten und neuen Geschäftsmodellen investiert werden", so Zitzelsberger. Zudem müsse mehrfür die Qualifizierung des bestehenden Personals getan werden.

Digitalisierung

Insbesondere die Anwendung digitaler Technologien und die Vorbereitung und Einbeziehung von Betriebsrat und Beschäftigten stehen heute im Südwesten im Widerspruch: So gibt es mittlerweile in rund zwei Dritteln derBetriebe ganz oder teilweise vernetzte Produktionen und eine automatisierte Produktionsplanung; ein weiteres Drittel beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz. Allerdings werden nur in 3 von 10 UnternehmenEntwicklungsperspektiven für das Personal gleich mitgedacht. In jedem zweiten Betrieb gibt es weder eine systematische Personalplanung noch eine systematische Ermittlung des Qualifizierungsbedarfs.

Zudem bleiben Betriebsräte und Beschäftigte bei den Planungen zur Transformation häufig außen vor: Mehr als 70 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg geben an, dass die Belegschaft nicht ausreichendüber die betriebliche Transformation informiert ist, mehr als jeder zweite Betriebsrat wird nicht in entsprechende Projekte einbezogen.

Zitzelsberger: "Eine erfolgreiche Transformation kann nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen, und dafür wird sich die IG Metall vehement einsetzen. Der Transformationsatlas liefert eine umfassende Lageeinschätzungund macht Defizite sichtbar. Nun ist es an den Unternehmen, die Veränderungen anzugehen und Missstände zu beseitigen. Der Personalplanung und der betrieblichen Qualifizierung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu."

Auch in den Betrieben Mannheims und der Rhein-Neckar-Region sind viele Unternehmen und Belegschaften aktuell mit Transformation und großem Wandel konfrontiert. Damit der Wandel für beide Seiten erfolgreich wird, kümmern wir uns bereits jetzt um viele Weichenstellungen.

Interesse, mehr zu erfahren? Dann kontaktieren Sie uns, kontaktiert uns gerne!

Letzte Änderung: 16.09.2019