Tarifvertrag für Rhenus

IG Metall: Pressemitteilung

21.09.2020 Erstmals Tarifvertrag für Rhenus Automotive in Mannheim: Arbeitgeberseite und IG Metall Mannheim einigen sich nach monatelangen Verhandlungen auf Einführung von Mantel- und Entgelttarifverträgen

Erstmals Tarifvertrag für Rhenus Automotive in Mannheim

*Arbeitgeberseite und IG Metall Mannheim einigen sich nach monatelangen Verhandlungen auf Einführung von Mantel- und Entgelttarifverträgen

*Mehr als 100 Beschäftigte des Kontraktlogistikers erhalten erstmals tarifliche Arbeitsbedingungen

*5 % mehr Entgelt rückwirkend zum 01.07.2020 sowie eine Einmalzahlung in 2020, weitere Entgeltschritte und Regelungen ab dem folgenden Jahr

Deutlich mehr Entgelt und zum erstmal tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen: Auf diese Formel lässt sich das Tarifergebnis zwischen RCL Automotive Neckarau und der IG Metall Mannheim bringen. RCL ist ein Logistikdienstleister im Fahrzeugbau und ein Teil der international tätigen Rhenus-Gruppe. In Mannheim werden an zwei Standorten, einer im John Deere-Werk Mannheim-Lindenhof und einer in der Neckarauer Wattstraße, von aktuell etwa 160 Beschäftigten Vormontage-Tätigkeiten für den Traktorenbauer John Deere und interne Logistikdienstleistungen erbracht.

"Heute ist ein großartiger Tag für die Rhenus-Beschäftigten", bewertet Daniel Warkocz, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim und Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite das Ergebnis. "Gemeinsam haben wir erreicht, dass sie endlich gesicherte Tariflöhne und bessere Arbeitsbedingungen bekommen und Anschluss an die branchentypische Vergütung in der Kontraktlogistik finden. Viele Rhenus-Beschäftigte befanden sich bisher nur knapp über dem Mindestlohnniveau. Damit ist nun endlich Schluss!"

Rückwirkend zum 01.07.2020 erhalten die Beschäftigten nach dem neuen Entgelttarifvertrag 5 % mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 700 EUR zum Jahresende. Ab dem 01.07.2021 werden alle Beschäftigten in neue Entgelttabellen eingruppiert. Mit Wirkung erstmals zum 01. Juli 2023 erhöhen sich die Grundentgelte der Rhenus-Beschäftigten nach dem für die IG Metall Baden-Württemberg in der Metall- und Elektroindustrie in der Fläche für das jeweilige Kalenderjahr ausgehandelten Ergebnis.

Der neue Manteltarifvertrag sieht weiter u.a. eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von derzeit 39 auf 37,5 Stunden ab dem Jahr 2021, neue Zuschlagsregelungen bei Mehrarbeit, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie schrittweise mehr Urlaubstage bis auf 30 Tage in 2025 vor. Erstmals wurden in den Tarifverträgen verbindlich auch ein Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten vereinbart.

"Nach monatelangen, ergebnislosen Verhandlungen und zwei Warnstreiks standen Anfang Juli alle Zeichen noch auf Sturm und wir waren kurz davor, nächste Schritte einzuleiten", sagt Warkocz. "Dank einer gut organisierten und entschlossenen Belegschaft ist uns aber schließlich doch noch der Durchbruch zusammen mit der Arbeitgeberseite unter schwierigen Rahmenbedingungen gelungen."

"Wir freuen uns gewaltig", sagt Gabriel Zsilovics, Rhenus-Beschäftigter und Mitglied der Tarifkommission der IG Metall zum Ergebnis. "Für eine Tarifbindung haben wir lange gekämpft. Seit 2019 wurde verhandelt. Das hat sich gelohnt. Mehr Geld, weniger Arbeitszeit, erstmals Sonderzahlungen und vor allem mehr Sicherheit durch die Tarifverträge. Wir sind mächtig stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben."

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Pressemitteilung Rhenus

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Letzte Änderung: 21.09.2020