Zukunft sichern: Aktionstage der IG Metall Mannheim zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

*IG Metall Mannheim, Betriebsräte und Vertrauensleute sprechen am 24.02. und 25.02.2021 Beschäftigte aus zwölf Betrieben zu den Themen der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie an

*Aktionen finden dezentral in den Betrieben sowie auf digitalem Wege statt

*Besondere Formate unter sicheren Bedingungen in der Pandemie für Beschäftigte im mobilen Arbeiten wie für Beschäftigte vor Ort in Büros und Produktionshallen

Die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie steuert auf einen ersten Höhepunkt zu: Für Donnerstag, den 25.02.2021, haben sich die Tarifparteien für Baden-Württemberg auf einen dritten Verhandlungstermin verständigt. Das Ende der Friedenspflicht wird zudem bundesweit mit einem digitalen Aktionstag am Nachmittag des 1. März eingeleitet.

In zwölf Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, darunter John Deere und Caterpillar Energy Solutions, führt die IG Metall Mannheim am morgigen Mittwoch, den 24.02., sowie am Donnerstag, den 25.02.2021, zwei Aktionstage durch. Zusammen mit den Betriebsräten und Vertrauensleuten aus den beteiligten Betrieben werden die Beschäftigten ob vor Ort in Büros oder Produktionsstätten anwesend, oder ob im mobilen Arbeiten/ Homeoffice, zu den Themen der Tarifrunde informiert und zum Mitmachen bei kommenden Aktionen aufgefordert.

Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Entgelt-Volumen von 4 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit, das zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung eingesetzt werden soll. Außerdem will die IG Metall einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge schaffen und tarifliche Regelungen für Auszubildende und dual Studierende verbessern.

Los geht es am morgigen Mittwoch, den 24.02.2021, bei Caterpillar Energy Solutions in der Mannheimer Neckarstadt, demjenigen Unternehmen, dem der regionale Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Peter Körner, vorsteht: Betriebsrat, Vertrauensleute und IG Metall verteilen Flugblätter und Masken für die Beschäftigten und werden für alle vor Ort wie auch für die Beschäftigten im Homeoffice die vier Forderungen der Tarifrunde porträtieren.

Weiter geht es am Donnerstag, den 25.02.2021, unter anderem mit Verteilaktionen beim Traktorenhersteller John Deere sowie zeitgleich beim Bremsenspezialisten ZF WABCO. Bei einer aktiven Mittagspause unter strenger Einhaltung der Sicherheits- und Hygienevorschriften und mit OP-Maske werden darüber hinaus die Beschäftigten von Walter Perske in der Neckarstadt sowie bei Thermamax und MetoKote auf der Friesenheimer Insel zusammenkommen. Hier werden jeweils etwa 50 - 80 Teilnehmer/innen open air erwartet.

Weitere Anspracheangebote erwarten die Beschäftigten am 25.02. außerdem bei Südkabel, bei Siemens Mobility, thyssenkrupp Materials Processing Europe GmbH und dem zuletzt von Alstom übernommenen Bahntechnikunternehmen Bombardier. Mittels einer digitalen Sprechstunde und Abteilungsversammlungen bei Pepperl+Fuchs werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu den aktuellen betrieblichen Herausforderungen sowie zur Tarifrunde informiert.

Bei Mannheims größtem Arbeitgeber, dem Mercedes-Benz Werk sowie dem Produktionsstandort von EvoBus im Stadtteil Waldhof wird aufgrund der Größe die Information der Beschäftigten mit Flugblatt und Betriebsrundgängen an den folgenden Tagen nach dem 25.02. stattfinden. Darüber hinaus werden digitale Veranstaltungen angeboten werden.

"Uns stehen zwei besondere Tage bevor", kündigt Thomas Hahl. 1. Bevollmächtigter/ Geschäftsführer der IG Metall Mannheim an. "Wer geglaubt hat, Gewerkschaften und Betriebsräte sind aktuell zur Passivität verdammt und handlungsunfähig, der wird eines Besseren belehrt werden! Diese Tarifrunde in der Pandemie stellt unsere Arbeit zwar vor besondere Herausforderungen. Viele Menschen haben berechtigte Sorgen und Ängste, vor Krankheit, aber auch vor den weiteren Folgen der Pandemie. Doch gerade deshalb ist es jetzt wichtig, dass wir gemeinsam Mut zeigen und die IG Metall sichtbar wird. Gerade in unsicheren Zeiten brauchen wir gut organisierte, qualifizierte und konfliktfähige Belegschaften und viele Kolleginnen und Kollegen, die sich ehrenamtlich engagieren und einbringen. Dass wir das können, werden wir auch in 2021 unter Beweis stellen."

Die bisherigen Verhandlungen hätten, wie Hahl ergänzt, gezeigt, dass die Arbeitgeber die aktuelle Krise nutzen wollten, um tarifvertragliche Standards abzusenken.

Hahl: "Das werden wir nicht zulassen. Denn für uns steht die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten an erster Stelle. Und das heißt, dass wir ein starkes Tarifergebnis brauchen, mit sicheren Perspektiven für die Beschäftigten, mit guten Entgelten und Antworten auf die großen Zukunftsfragen der Industrie hinsichtlich der Transformation."